Sie ist sehr klein und sehr selten: Die winzige Seerose mit dem wissenschaftlichen Namen Nymphaea thermarum. Ihre winzigen weißen Blüten werden nur so groß wie ein Ein-Cent-Stück. Das sichert ihr einen Platz im Guinessbuch der Rekorde.
Diese Mini-Seerose wurde 1987 von Professor Eberhard Fischer von der Universität Koblenz entdeckt - in der heißen Quelle eines Baches im Südwesten Ruandas, in einem Bereich, der ist nicht mal so groß wie ein Fußballfeld. Nach Angaben der Uni Koblenz hat Fischer die Seerose erstmals wissenschaftlich beschrieben und ihr auch ihren Namen gegeben.
Kleinste Seerose der Welt galt seit 2008 als ausgestorben
2008 wurden das letzte Mal Exemplare in ihrem natürlichen Lebensraum in Ruanda gesehen. Zwei Jahre später wurde die Mini-Seerose durch die International Union for Conservation of Nature (IUCN) in der freien Natur für ausgestorben erklärt.
Sie überlebte danach nur in botanischen Gärten auf der ganzen Welt, die sie seit Anfang der 1990er Jahre in Wasserbecken und Aquarien züchten, um sie zu retten. Deshalb kam die Idee auf, sie wieder in ihrer ursprünglichen Heimat in Ruanda anzusiedeln.
Forscher-Team der Uni Koblenz macht Sensationsfund
Aus diesem Grund reisten im Sommer 2023 Sarah Marie Müller und Siegmar Seidel vom Ruanda-Zentrum der Universität Koblenz zusammen mit Forschern der italienischen Universität Roma nach Afrika. Dort entdeckten sie, dass sich ganz in der Nähe des ursprünglichen Standortes wieder Exemplare der kleinsten Seerose der Welt angesiedelt hatten - ganz von alleine. Jetzt wollen sie klären, wie das möglich war.
Ruanda will Lebensraum der Mini-Seerose schützen
Die Freude über ihre Wiederentdeckung ist auch in Ruanda groß: Dort wollen die Regierung und die Behörden nach Angaben der Uni Koblenz den Lebensraum der kleinsten Seerose der Welt als Schutzgebiet ausweisen.
Für die Forscherinnen und Forscher aus Koblenz und Rom aber fängt die Arbeit jetzt erst richtig an: Es gebe noch viel über Nymphaea thermarum herauszufinden, sagt Siegmar Seidel. Er macht sich jetzt wieder auf den Weg nach Ruanda.