Wie der Kinobetreiber mitteilt, gab es vor allem Unruhen bei den Vorstellungen, weil sich Gäste absichtlich lautstark unterhielten oder nicht auf ihren Sitzplätzen saßen. Besonders jüngere Besucherinnen und Besucher im Alter zwischen 13 und 25 Jahren hätten sich respektlos verhalten. "Sie sind laut, nehmen Videos auf oder telefonieren während der Film läuft. Dabei stören sie dann andere Gruppen, mit denen so ein Konflikt entsteht", teilt Unternehmenssprecherin Katharina Phebey auf SWR-Anfrage mit.
Kinosäle nach Vorstellungen von Creed III stark verschmutzt
Den Angaben zufolge mussten in Koblenz bisher keine Vorstellung abgebrochen werden. Mehrmals seien Filme aber kurzzeitig unterbrochen worden. Die Situation habe jedes Mal gelöst und beruhigt werden können, so Phebey: "Leider mussten wir aber einigen Gästen ihre Tickets erstatten, die den Film nicht wie erwartet in Ruhe genießen konnten."
Besonders ärgerlich für die Kinobetreiber: Die Kinosäle waren laut Phebey nach den Vorstellungen sehr stark verschmutzt. Das bedeute einen deutlich größeren Aufwand bei der Reinigung der Säle. "Es ist wirklich schade, dass sich dieses Benehmen häuft - es ist nicht nur respektlos andere Gästen gegenüber, sondern auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Kino", sagt die Sprecherin.
TikTok-Videos: Randale in Essen, Hamburg und Bremen
Auch in Essen, Hamburg und Bremen hatte es in den letzten Tagen ähnliche Vorfälle gegeben. In Essen musste die Vorstellung am Samstagabend abgebrochen werden. In Bremen kam es sogar zu Schlägereien unter den Gästen.
Die Polizei vermutet hinter den Aktionen einen TikTok-Trend, bei dem es darum geht, sich absichtlich so heftig daneben zu benehmen, dass Kinovorstellungen abgebrochen werden müssen. Ob das wirklich so ist, ist unklar. Bekannt ist aber, dass sich die Videos der Vorfälle auf der Socialmedia-Plattform TikTok zurzeit schnell verbreiten.
KINOPOLIS in Koblenz verstärkt Sicherheitskontrollen
Das KINOPOLIS Kino in Koblenz hat nach eigenen Angaben Konsequenzen aus den Störungen gezogen und die Sicherheitskontrollen vor den Vorstellungen des Films verstärkt. Auf seiner Instagram-Seite macht der Kinobetreiber auf die Probleme aufmerksam und fordert einen respektvolleren Umgang im Kino.
Die Polizei habe bei den Vorfällen in Koblenz bis jetzt noch nicht eingreifen müssen, sagt Phebey. Die Sprecherin weist allerdings darauf hin, dass störenden oder auffälligen Gästen der Zutritt zu den Vorstellungen verweigert werden könne. Wer sich nicht an die Hausordnung halte, werde des Saals verwiesen und müsse mit einem Hausverbot rechnen.
Laute Kinobesucher auch in Hachenburg und Wittlich
Auch im Kinopalast in Wittlich musste nach Angaben des Betreibers am Wochenende der Film "Creed III" unterbrochen werden. Eine Gruppe soll während des Films mit Popcorn geworfen und andere Kinobesucher gestört haben. Wie der Betreiber mitteilte, hörte die Gruppe auch nach einer Ermahnung durch das Kinopersonal nicht auf. Daraufhin musste der Film unterbrochen werden.
Laura Boller, Marketingchefin des Kinopalasts in Wittlich, sagte, man werde den Film trotzdem nicht aus dem Programm nehmen. Sie hofft, dass die Störungen abebben werden.
Die Gruppe habe sich erst beruhigt, als ihnen angedroht wurde, das Kino verlassen zu müssen. Mitarbeitende sind nun laut Betreiber angehalten, die Kinovorstellungen mehrfach zu prüfen und unruhige Gäste zu ermahnen und gegebenenfalls des Saals zu verweisen.
Wie das Kino Cinexx in Hachenburg im Westerwald mitteilte, gab es bislang nur vereinzelt lautere Kinobesucher, die die Kinovorstellung kurzzeitig störten. Im Kino-Center in Nastätten kam es laut des Geschäftsführers Ralf Holl bislang zu keinen Zwischenfällen. Der Film "Creed III - Rocky's Legacy" sei zwar gut besucht, Mitarbeiter würden den Saal während den Vorstellungen auch immer wieder kontrollieren, aber bislang sei alles ruhig geblieben, sagte Holl auf SWR-Anfrage.