Storchenküken in einem Storchennest mit erwachsenem Storch

Dauerregen kann für Jungstörche lebensbedrohlich sein

Storchennachwuchs im Westerwald ist wohlauf

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In der Südpfalz sind viele Jungstörche an Unterkühlung gestorben, weil es zu lange und zu viel geregnet hat. Im nördlichen Rheinland-Pfalz geht es dem Storchennachwuchs bestens.

Fast fünf Wochen alt ist der Storchennachwuchs vom Weißstorchpaar Kasimir und Lotta in Rothenbach im Westerwaldkreis. Die vier Jungstörche in ihrem zehn Meter hohen Horst sind ein beliebtes Fotomotiv - wenn man Glück hat und die Kleinen vor die Linse bekommt.

Wenn sie die Schnäbel aufreißen, betteln sie nach Futter, erklärt der Storchenfachmann Klaus Huber vom Naturschutzverein in Rothenbach. "Die Kleinen fressen dann das, was die Eltern vorher gefressen und wieder ausgewürgt haben - Mäuse, Frösche oder Schlangen".

Ein Jungstorch in einem Horst mit einem erwachsenen Storch
Der Nachwuchs freut sich wohl auf Futter - in Rothenbach im Westerwald kamen 2024 vier Jungstörche auf die Welt

Mit etwa zehn Wochen fliegen die jungen Weißstörche aus dem Nest

Klaus Huber kommt regelmäßig zum Storchen-Horst, um mit dem Fernglas zu schauen wie es den Vögeln geht. "Die Jungen haben an ihren Flügeln noch keine Federn", sagt Klaus Huber. Mit etwa zehn Wochen werden sie dann aber flügge. Möglicherweise fliegen sie auch vorher schon aus dem Nest. Anders als in der südlichen Pfalz leiden die Westerwälder Störche nicht an der momentanen Nässe und an den kühlen Temperaturen.

Auch in Thür in der Eifel geht es dem Storchennachwuchs gut

Auch dem Nachwuchs der Weißstörche in Thür in der Eifel (Kreis Mayen-Koblenz) geht es gut. Das Storchenpaar hat drei Jungvögel im Nest sitzen. Sie seien etwas später als üblich geschlüpft, informiert die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz auf SWR-Anfrage. Deshalb seien die Jungstörche vom Starkregen weitgehend verschont geblieben.

Storchenfachmann Klaus Huber vom Naturschutzverein in Rothenbach im Westerwald erklärt warum starker und anhaltender Regen gefährlich für junge Störche werden kann. "Bei Dauerregen saugen sich das Nest und die Daunen der Störche mit Wasser voll - die Tiere sterben weil sie unterkühlt sind."

"Das was es hier im Westerwald geregnet hat, macht den Störchen nichts aus. Dauerhafter, starker Regen kann aber lebensgefährlich für junge Störche sein", sagt Klaus Huber. Die Storchennester saugen sich dann voll mit Wasser, außerdem wird das Nest-Material mit der Zeit so verdichtet, dass kein Wasser mehr durchsickern und abfließen kann und sich im Nest sammelt.

Der Horst steht dann regelrecht unter Wasser. Auch die Daunen von jungen Störchen werden bei zu viel Dauerregen durchweicht, die Nässe geht dann bis auf die Haut - viele Jungstörche sterben an Unterkühlung.

Jungvögel werden Mitte Juni beringt

Wie es um das Storchennest in Rothenbach steht, wird sich bald zeigen. Denn Mitte Juni werden die vier Jungvögel beringt, alle vier bekommen von einer Fachfrau einen kleinen Plastikring mit Nummer ums Bein. So kann man erforschen welche Zugrouten die Vögel nehmen oder wo sie überwintert haben.

"Für die Beringung hier in Rothenbach wird ein Kranwagen aufgestellt, um an das Storchennest in der Höhe zu kommen. Dann können wir schauen, in welchem Zustand das Nest ist und ob es eventuell ausgebessert oder erneuert werden muss".

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