Die Stadt Bendorf weihte die vorerst letzten beiden Gebäude nach der Sanierung am Mittwochnachmittag ein: das Arkadengebäude und das sogenannte Comptoirgebäude. Die ersten beiden zentralen Orte der Anlage wurden bereits vor einigen Jahren eröffnet. 2017 wurde die Krupp'sche Halle fertig gestellt, zwei Jahre später folgte die Gießhalle.
Kunstgussgalerie und Verwaltung des Kulturparks Sayn
In das Comptoirgebäude, das im Jahr 1769 erbaut wurde, wird laut Stadt künftig die Verwaltung des Kulturparks Sayn ziehen. Im Arkadengebäude befindet sich die neue Kunstgussgalerie. Die Dauerausstellung soll einen Einblick in die Produktpalette der Sayner Hütte und ihrer Schwesterbetriebe in Gleiwitz (heutiges Gliwice) und Berlin geben. Neben langlebigen Alltagsgegenständen sind dort auch filigraner Schmuck sowie Büsten, Statuen und Gartenstühle zu sehen.
19 Millionen in Sanierung investiert
Die Stadt Bendorf hatte das Hüttengelände mit der historischen Eisengießerei 2004 gekauft. Seitdem wurden den Angaben zufolge insgesamt 19 Millionen Euro in das bedeutende Industriedenkmal investiert. Einen Großteil der Kosten übernahmen demnach Land und Bund. Die Stadt bezahlte gut 3,6 Millionen Euro. Die Arkadengebäude und das Comptoirgebäude wurden in den vergangenen sechs Jahren modernisiert, das kostete laut Stadt etwa 5,5 Millionen Euro.
Im Jahr 2021 war die Sayner Hütte als Kandidat für das UNESCO Welterbe im Gespräch. Besonders die filigran gestaltete Eisengusshalle gilt als weltweit einzigartig. Die Bundesingenieurkammer zeichnete das Gebäude etwa als "Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland" aus.