Dicht an dicht standen die Menschen am Donnerstagnachmittag im Werksverkauf bei Römertopf. Viele wollten noch einen der kultigen terrakotta-farbenen Tontöpfe ergattern. Vor den Kassen bildeten sich teils lange Schlangen.
Ein Mann aus Langenhahn im Westerwald hatte sich gleich mehrere der ovalen Tontöpfe gesichert, zum halben Preis. Er sagte dem SWR, er schwöre darauf, dass die Gerichte aus dem Römertopf ganz besonders lecker werden. Der Tontopf wird gewässert, bevor er in den Ofen kommt. Fleisch und Gemüse garen dann nur mit dieser Feuchtigkeit im eigenen Saft.
Räumungsverkauf: Römertöpfe sind schon weg
Beim Räumungsverkauf des Westwälder Traditionsunternehmens können Interessierte auch am Freitag noch alles kaufen, was im Lager noch übrig ist. Römertöpfe sind vermutlich nicht mehr darunter. Die seien schon am Donnerstag verkauft worden, sagte Auktionator Jürgen Philippi dem SWR. Er hat den Ausverkauf organisiert.
Doch es gebe immer noch Pfannen, Grillzubehör und andere Küchenutensilien. Mit Blick auf den Ansturm wundere er sich schon, dass die Westerwälder Firma überhaupt insolvent geworden sei.
Neuer Investor verlagert Römertopf-Produktion ins Ausland
Ein Investor hatte das Unternehmen Römertopf nach der Insolvenz gekauft. Die Produktion wird nach seinen Angaben nach Portugal verlagert. 36 Arbeitsplätze gehen damit in Ransbach-Baumbach verloren. Das Unternehmen hatte Ende Juni 2023 Insolvenz angemeldet, weil die Umsätze zurückgegangen waren.