Zwei mögliche Investoren hatten demnach zur Auswahl gestanden. Die Gläubigerversammlung der Römertopf-Gruppe habe sich für den Investor entschieden, der die Produktion ins Ausland verlagern möchte - er habe das höhere Angebot abgegeben.
Das ursprüngliche Ziel des Insolvenzverfahrens, die Produktion in Ransbach-Baumbach möglichst zu erhalten und den Römertopf als ein Westerwälder Produkt weiterzuführen, ist somit gescheitert. "Standort, Marke und 36 Arbeitsplätze sind für den Westerwald und das Kannenbäckerland nach 56 Jahren nun verloren", sagt Geschäftsführer Frank Gentejohann.
Neuer Eigentümer übernimmt im Dezember
Die Insolvenz soll laut Gentejohann bis Ende Februar 2024 abgewickelt werden. Den Beschäftigten werde voraussichtlich im Dezember gekündigt. Ab dem 1. Dezember werden die Marke und das Warenlager von Römertopf demnach von der neuen Eigentümerin, der p:os handels GmbH mit Hauptsitz in Hamm übernommen.
Römertopf kämpft mit Konsumflaute und hohen Kosten
Das Keramik-Unternehmen Römertopf hatte Ende Juni Insolvenz angemeldet. Begründet wurde das mit einem starken Umsatzrückgang in den letzten anderthalb Jahren. Ein Grund dafür ist nach Angaben der Geschäftsführung die allgemeine Konsumflaute. Die Probleme seien durch Kostenexplosionen bei Energie, Rohstoffen, Löhnen und Produktionsmitteln verschärft worden.
Zwar habe ein recht gutes Weihnachtsgeschäft 2022 wieder Hoffnung gegeben, doch die Ankündigung des neuen Heizungsgesetzes habe erneut zu einem "massiven Nachfrageeinbruch" geführt. Viele Kunden seien verunsichert, generell gebe es in der Haushaltsbranche zurzeit riesige Umsatzrückgänge, sagte Gentejohann.
Noch 36 Mitarbeiter bei Römertopf betroffen
Bereits im vergangenen Jahr musste das Unternehmen laut dem Geschäftsführer einen Umsatzrückgang von über 40 Prozent verkraften und ein Drittel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Bei Verkündung der Insolvenz gab es noch 44 Beschäftigte, im Moment arbeiten bei Römertopf in Ransbach-Baumbach noch 36 Menschen.
Noch im Jahr 2020 hatte die Römertopf GmbH nach eigenen Angaben viel Geld in neue Öfen, optimierte Technik sowie den Umzug in eine größere Produktionshalle investiert. Die Kapazität der Manufaktur in Ransbach-Baumbach sei damals erheblich ausgeweitet worden.