Laut Innenministerium sollen im neuen Landesamt die landesweiten Aufgaben für den Katastrophenschutz gebündelt werden. Die Behörde hat ihren Hauptsitz in Koblenz am Standort der bisherigen Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzakademie.
Erster Einsatz bei Stromausfall im Westerwald
Das Lagezentrum ist nach Angaben der Landesregierung das Herzstück des neuen Landesamtes für Brand- und Katastrophenschutz. Direkt am ersten Tag, hatten die Experten der neuen Behörde einen Einsatz. Sie unterstützten beim großflächigen Stromausfall im Westerwald die Einsatzkräfte vor Ort.
Beispielsweise fragte das Landesamt in umliegenden Landkreisen und Leitstellenbereichen Transport- und Versorgungskapazitäten zur Aufnahme von Menschen aus den betroffenen Krankenhäusern und Alten- und Pflegeheimen ab, heißt es in einer Pressemitteilung der Behörde.
"Auch wenn wir natürlich nicht erwartet haben so schnell in den Einsatzmodus zu wechseln, haben unsere Vorbereitungen gegriffen und die Maßnahmen am Neujahrstag haben gut funktioniert“, sagte der Präsident des Landesamtes für Brand-und Bevölkerungsschutz.
Neues Landesamt als Reaktion auf Flutkathastrophe
Mit der Einrichtung reagiert die Landesregierung auf die Flutkatastrophe im Ahrtal. Von Koblenz aus sollen Experten mögliche Gefahren für die Bevölkerung in Rheinland-Pfalz überwachen. Das entsprechende Landesamtserrichtungsgesetz hatte der Landtag im Juli 2024 beschlossen.
Schweitzer und Ebling nehmen Lagezentrum offiziell in Betrieb
Innenminister Michael Ebling (SPD) und Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) hatten das Lagezentrum Anfang Dezember 2024 offiziell in Betrieb genommen.
Mit der Inbetriebnahme werde ein zentraler Meilenstein für die Neuaufstellung des Katastrophenschutzes in Rheinland-Pfalz gesetzt, auch um sich den immer stärker werdenden Folgen des Klimawandels entgegenzusetzen, sagte Schweitzer. "Dieses Lagezentrum ermöglicht es, ein umfassendes Lagebild als Grundlage für schnelle Entscheidungen zu schaffen."
Von Koblenz aus soll Bevölkerung frühzeitig gewarnt werden
Mit dem Lagezentrum sei das Land jetzt besser vorbereitet auf Naturkatastrophen und mögliche Angriffe auf kritische Infrastrukturen, wie beispielsweise die Stromversorgung. Das Lagezentrum soll ab Mitte nächsten Jahres rund um die Uhr besetzt sein, um somit einen Überblick über mögliche Gefahrenlagen zu haben, auch wenn diese sich erst noch entwickelten.
Nach Angaben der Landesregierung soll es dadurch möglich sein, frühzeitig zu warnen und Schutzmaßnahmen zu koordinieren. Zudem soll es dort Schulungen für Feuerwehrleute und Verantwortliche aus den Kommunen geben. "Außerdem sei die Einrichtung zentraler Ansprechpartner für andere Länder, den Bund, benachbarte Staaten, aber auch für die Katastrophenschützer in unseren Städten und Landkreisen", sagte Innenminister Ebling.