Jungen haben ein Buch vor sich und lesen

Besondere Projekte und ungewöhnlicher Unterricht

Betzdorf: Wie eine Grundschule Kinder fürs Lesen begeistert

Stand
Autor/in
Mauer, Sarah

Immer mehr Kinder können nur schlecht lesen. Zu diesem Ergebnis kommt die IGLU-Studie. Eine Grundschule in Betzdorf hat sich einiges überlegt, um den Kindern das Lesen näher zu bringen.

Kinder aus der ersten und vierten Klasse der Christophorus Schule in Betzdorf sitzen im Klassenraum verteilt an ihren Tischen oder in der gemütlichen Leseecke und stecken die Nasen in ihre Bücher. Die großem Kinder üben mit den Kleinen. Jeder Erstklässler hat seit dem ersten Schultag einen festen Lesepaten aus der vierten Klasse. Einmal in der Woche lesen sie gemeinsam.

  

Zwei Mädchen lesen in einem Buch
Villö ist die Lesepatin von Ece. Sie üben regelmäßig zusammen lesen.

Defizite beim Lesen: Kinder müssen gefördert werden

Diese Lesepatenschaft ist nur eine der vielen Ideen, mit denen Schulleiterin Ute Mülling den Kindern das Lesen näherbringen möchte. Denn einige Kinder hätten starke Defizite, weil in vielen Familien immer weniger vorgelesen werde, müssten Grundschulen mehr tun, um den Kindern Lesekompetenz zu vermitteln, sagt sie. "Die Lesekompetenz heißt ja auch, dass ich verstehe, was ich lese. Und es gibt Kinder, die können super toll vorlesen, können aber nicht erzählen, was sie gelesen haben. Deshalb kommen sie mit den Kindern anschließend ins Gespräch.

Grundschule hat klassisches Lesebuch abgeschafft

Die Christophorus-Schule in Betzdorf ist eine Schwerpunktschule. Viele Kinder mit Migrationshintergrund werden dort unterrichtet, ebenso wie Kinder mit Handicap. Als Schwerpunktschule entwickelt sie ein eigenes pädagogisches Konzept, um jedes Kind individuell zu fördern. So zum Beispiel auch beim herkömmlichen Deutschunterricht: Die Schule hat die klassische Fibel komplett abgeschafft. Stattdessen bekommen die Kinder Lernhefte, die sich nach ihrem Wissensstand richten und Bücher mit kompletten Geschichten.

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"Ein Lesebuch reißt immer nur Dinge an. Und ich finde, es ist auch wichtig, dass man ein Buch in der Hand hat. Also ein Buch, in dem eine ganze Geschichte ist, in dem die Kinder in eine andere Welt eintauchen können," sagt Ute Mülling. 

Das Konzept zeigt auch schon erste Erfolge: Die Kinder freuen sich besonders auf die Lesestunden mit ihren Paten und bleiben dafür auch gerne mal länger.

Autorin berichtet von ihren Erfahrungen Wie steht es um die Lesekompetenz unserer Kinder?

Wie gut können Kinder lesen? Das wollten Forscher mit der IGLU-Studie herausfinden. Kinderbuchautorin Corina Sawatzky liest oft an Schulen und berichtet von ihren Erfahrungen.

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