In Deutschland hat etwa ein Viertel aller Viertklässlerinnen und Viertklässler Schwierigkeiten beim Lesen. 25 Prozent der Kinder in dieser Altersstufe erreichen nicht das Mindestniveau beim Textverständnis, das für die Anforderungen im weiteren Verlauf der Schulzeit nötig wäre. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung, IGLU. Während das Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) wenig überrascht, fordert der Verband Bildung und Erziehung (VBE) die Landesregierung auf, zu reagieren.
VBE fordert mehr Geld, zusätzliche Stunden und individuelle Förderung
Ganz konkret geht es dem VBE um mehr Geld pro Grundschulkind und schnellere und effektivere Maßnahmen, um die Langzeitauswirkungen von Corona an den Schulen zu bekämpfen. Dazu gehören für den Verband unter anderem zusätzliche Stunden für die Grundschule, um Kinder bei Bedarf individuell zu fördern. Außerdem müssten Lehrerinnen und Lehrer weiter entlastet werden, unter anderem durch multiprofessionelle Teams und Fachkräfte im Bereich der Sprachförderung.
Kommentar zur IGLU-Studie in Schulen Immer weniger Viertklässler können lesen
Das deutsche Bildungssystem steckt in der Krise: Nun zeigt die IGLU-Studie das dritte Mal in Folge, dass eine steigende Zahl von Kindern am Ende der Grundschule nicht richtig lesen kann.
Ministerpräsident Kretschmann bezeichnete die Erkenntnis, dass jeder vierte Grundschüler an der Lesekompetenz scheitere, derweil als nichts neues und verwies auf regelmäßige Gespräche mit der Kultusministerin. Die verantwortliche Ministerin, Theresa Schopper (Grüne), erklärte nach der Veröffentlichung der Studie, dass es auf den Anfang ankäme. Daher fördere man gerade zu Beginn der Schullaufbahn die Lesekompetenz. Das Kultusministerium veröffentlichte auf Nachfrage eine Übersicht über die aktuellen Leseprogramme an Grundschulen und in der frühkindlichen Bildung.