Die Tarifverhandlungen für den Einzel- und Versandhandel in Rheinland-Pfalz sind in der vergangenen Woche in Mainz gestartet. Ver.di fordert für die Beschäftigten 2,50 Euro mehr Lohn pro Stunde sowie 250 Euro mehr für die Auszubildenden pro Ausbildungsjahr.
Gewerkschaft: Tarifvertrag im Einzel- und Versandhandel soll verbindlich werden
Die Gewerkschaft will nach eigenen Angaben außerdem erreichen, dass die Tarifverträge für den Einzel- und Versandhandel in Rheinland-Pfalz verbindlich sind. Damit wären alle Einzelhändler verpflichtet, ihre Beschäftigten nach Tarif zu bezahlen, so die Gewerkschaft. "Eine Laufzeit des Tarifvertrages von maximal 12 Monaten ist in diesen von Rezession bedrohten Zeiten unerlässlich", sagte die zuständige Gewerkschaftssekretärin für den Handel, Maria Rinke.
50-Stunden-Warnstreik der EVG Bahn stellt Fernverkehr ab Sonntagabend bundesweit zwei Tage ein
Ab Sonntagabend will die EVG den Bahnverkehr in Deutschland für 50 Stunden bestreiken. Die Deutsche Bahn stellt daher den Fernverkehr für zwei Tage komplett ein. Auch im Regionalverkehr in Rheinland-Pfalz dürfte wenig gehen.
Etwa 150.000 Menschen arbeiten den Angaben zufolge im Einzel- und Versandhandel. Sie seien maßgeblich an den guten Umsätzen der Branche von knapp elf Prozent beteiligt gewesen, teilt die Gewerkschaft mit. Die Lohnerhöhung könnte die gestiegenen Lebenshaltungskosten ausgleichen.
Angebot nach erster Tarifrunde in Mainz abgelehnt
Das bisherige Angebot der Arbeitgeber von einer Entgeltsteigerung von drei Prozent im ersten Jahr, zwei Prozent im zweiten Jahr, einer Einmalzahlung von 750 Euro und einer Zahlung von 250 Euro im zweiten Jahr hatte die Gewerkschaft nicht akzeptiert.
Marcus Buhr, Mitglied der ver.di Tarifkommission und stellvertretender Betriebsratsvorsitzender bei IKEA in Koblenz sagte nach der ersten Tarifrunde: "Wir haben uns bewusst gegen eine lineare Erhöhung entschieden, da wir die unteren Lohn- und Gehaltsgruppen gleichermaßen stärken wollen. Wenn wir dieses Angebot so annehmen, wird selbst nach der Erhöhung im zweiten Jahr die unterste Gehaltsstufe nicht auf den gesetzlichen Mindestlohn von 12,00 Euro die Stunde angehoben."
IKEA in Koblenz: Restaurant wegen des Streiks geschlossen
Das Einrichtungshaus IKEA ist trotz des Streikaufrufs der Gewerschaft ver.di geöffnet. Nach Angaben einer Sprecherin haben sich von 280 Beschäftigten 26 am Streik beteiligt. Das Restaurant bleibe deshalb geschlossen.