Gemeinden am Mittelrhein scheinen glimpflich davon zu kommen

Hochwasser am Mittelrhein: Scheitelpunkt am Pegel Kaub 6,52 Meter

Stand

Das Hochwasser am Mittelrhein hat am frühen Mittwochmorgen am Pegel in Kaub mit 6,52 Metern den vorläufigen Höchststand erreicht. Damit hat der mobile Schnelldeich in St. Goar ausgereicht.

Aktuell sinkt der Wasserstand wieder. Der Schnelldamm könnte die Innenstadt bis zu einem Wasserstand von etwa 6,70 Meter schützen, sagte André Weißhaupt von der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein. Voraussetzung sei aber, dass die Pumpen auch weiter die Kanalisation freihalten, so wie bisher schon.

Der Sperrdamm ist am tiefsten Punkt am Rheinufer aufgebaut worden. Er ist 60 Zentimeter hoch und verläuft vom Marktplatz quer über die B9. Die Bundesstraße ist inzwischen wieder laut Polizei befahrbar.

Kein Schlemmerfestival wegen Hochwasser in St. Goar

Außerdem muss in St. Goar das Schlemmerfestival abgesagt werden, das am Freitag beginnen sollte. Drei Tage lang sollte dort auf den Wiesen am Rheinufer gefeiert werden. Doch die seien vom vielen Regen so aufgeweicht, dass dort etwa das Kettenkarussell nicht aufgebaut werden könne. Stadtbürgermeister Hönisch sagte dem SWR, jetzt suche man nach einem Ausweichtermin.

Sperrungen wegen Hochwasser links und rechts des Rheins

Wegen des Hochwassers ist auch auf der anderen Rheinseite die Bundesstraße 42 gesperrt. Wie die Polizei berichtet, steht in Kamp-Bornhofen das Wasser auf der B42. Die Bundesstraße ist dort deshalb am Dienstagvormittag gesperrt worden. Der Verkehr wird örtlich über die Höhe umgeleitet. Ähnliches Bild in Sankt Goarshausen: Hier ist die B42 in der Kinokurve vollgelaufen, ein Durchkommen mit Autos ist nicht möglich. Für Fußgänger baut die Freiwillige Feuerwehr in dem Bereich Stege auf.

In Sankt Goarshausen sind die Stege für die Fußgänger über das Hochwasser aufgebaut.
In Sankt Goarshausen waren die Hochwasserstege für die Fußgänger schnell aufgebaut. Hier haben Feuerwehr und Verwaltung jahrelange Übung, wie sie mit dem Hochwasser des Rheins umgehen müssen.

Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein ruft zur Vorsorge auf

Die Verbandsgemeinde hatte auf ihrer Facebook-Seite vorsorglich alle Bürgerinnen und Bürger in St. Goar gebeten, sich auf das Hochwasser vorzubereiten. Informationen gebe es über die Warn-Apps NINA und KATWARN zum aktuellen Wasserstand oder auch auf der Internetseite des Landesamtes für Umwelt.

Hochwasser am Mittelrhein: In Sankt Goar steigt der Rhein aus seinem Flussbett.
Hochwasser am Mittelrhein: In Sankt Goar steigt der Rhein aus seinem Flussbett.

Außerdem weist die Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein darauf hin, dass die Bürgerinnen und Bürger die Rückstauklappen im Keller überprüfen und sich bei einem Hochwasser dort nicht aufhalten sollten. Es könnte Lebensgefahr bestehen.

Die betroffenen Menschen in St. Goar sollten ihre Fenster und Türen abdichten, ebenso die Öffnungen von Abflüssen. In Räumen, die volllaufen könnten, sollten elektrische Geräte und Heizungen und auch der Strom abgeschaltet werden. Heizöltanks seien oft ein Problem, es sei gut, sie abzudichten. Auch Gasflaschen, Farben und Lacke sollten gesichert werden.

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Die Menschen sollten rechtzeitig ihre Autos aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen fahren und ihre Fahrzeuge abschleppen lassen, wenn das Wasser bis über die Räder steht.

Ganz wichtig sei auch, dass man sich nicht selbst in Gefahr bringt - auch, wenn man anderen helfen will. Es gelte, Kinder rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Die Uferbereiche des Rheins und überspülte Straßen sollten nicht betreten werden. Und man soll die Einsatzkräfte nicht behindern und tun, was sie anordnen.

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SWR