Bisher waren die Bücher bei Bertelsmann gelagert. Das zum Konzern gehörende wöchentliche Magazin Stern hatte die vermeintlichen Tagebücher von Adolf Hitler Ende April 1983 veröffentlicht.
Bundesarchiv in Koblenz deckte die Fälschung auf
Innerhalb weniger Tage hatten damals Experten des Bundesarchivs in Koblenz und des Bundeskriminalamtes einwandfrei geklärt, dass es sich bei den vermeintlichen Tagebüchern des NS-Diktators um Fälschungen handelte. Die angebliche historische Sensation des Sterns entpuppte sich damit als wohl größter bundesrepublikanischer Medienskandal im Jahr 1983.
52 Originalhefte der Fälschung werden nun aufgrund ihres zeitgeschichtlichen Werts dauerhaft im Bundesarchiv verwahrt und für wissenschaftliche Analysen zur Verfügung gestellt. Der Bestand ist allerdings etwas größer: Drei weitere Kladden befinden sich im Polizeimuseum Hamburg, eine bei der Fondation Cartier in Paris und zwei Hefte verwahrt das Haus der Geschichte in Bonn.
"Stern" verzögerte Übergabe jahrelang
Das Magazin Stern hatte bereits zum 30. Jahrestag des Skandals die Übergabe der über Jahre hinweg unter Verschluss gehaltenen Fälschungen an das Bundesarchiv in Aussicht gestellt. Konkrete Schritte folgten aber nicht. Zuletzt war der mediale Druck für eine Herausgabe deutlich gestiegen.