Nach vielem Regen hatte sich Erde gelockert

Hangrutsch in Vallendar: Bewohner dürfen vorerst nicht zurück

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Autor/in
Constantin Pläcking
SWR-Reporter Constantin Pläcking aus dem Studio Koblenz.

Nach dem Hangrutsch in Vallendar steht nach der Begehung eines Geologen fest: Die Bewohner dürfen vorerst nicht zurück ins Haus. Weitere Hangrutsche seien nicht auszuschließen.

Nach Angaben der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) hat ein Geologe am Mittwochmittag den Hangrutsch begutachtet. Weil der Hang seit Montag erneut mehrfach abgerutscht sei, könne man nicht ausschließen, dass weitere Stücke des Hangs abrutschen. Aus diesem Grund könne man das Betretungsverbot nicht voreilig aufheben, heißt es.

Die Behörde teilt außerdem mit, dass erste Bäume gefällt worden seien, damit sie nicht den Hang herunterfallen und das Wohnhaus beschädigen.

Entwarnung für Nachbarhaus

Entwarnung gebe es allerdings für die Häuser direkt über dem Hangrutsch. Für sie bestehe keine akute Einsturzgefahr. Das Landesamt für Geologie und Bergbau möchte dort allerdings Messpunkte einrichten, um herauszufinden, ob sich der Hang noch bewegt.

Starker Regen hatte Hang ins rutschen gebracht

Nach Angaben der Verwaltung hatte sich am Montagabend durch den vielen Regen die Erde in dem Hang gelockert und ist in Richtung des Hauses gerutscht.

Es sei eine kleine Schlammlawine und Gehölz den Hang hinter dem Haus runtergerutscht, sagte der erste Beigeordnete von Vallendar, Bernd Dobkowitz (CDU). Das Haus sei aus Sicherheitsgründen zurzeit nicht zugänglich.

Feuerwehr und Technisches Hilfswerk im Einsatz

Das Ehepaar, das in dem Haus lebt, hatte laut Dobkowitz am Montagabend ein Geräusch im Garten gehört und anschließend die Feuerwehr verständigt. Die habe die ganze Nacht versucht, das Haus mit Sandsäcken, Kanthölzern und Brettern zu schützen. Auch das Technische Hilfswerk war im Einsatz. "Heute Morgen kam dann auch noch eine Spezialfirma, die den Schlamm abgepumpt hat - soweit das möglich ist."

Das Ehepaar durfte den Angaben zufolge am Dienstagmittag nochmal ins Haus, um ein paar persönliche Sachen zu holen. Es ist vorübergehend bei Bekannten untergekommen.

Bereits 2011 Hangrutsch am Nachbarhaus

Nach Angaben von Dobkowitz gab es an dieser Stelle bereits 2011 einen Hangrutsch. Damals rutschten Schlammmassen am Nachbarhaus herunter. Diese seien damals nur wenige Meter bis ans Wohnzimmer heran gekommen. Im Anschluss sei eine Drainage in den Hang gebaut worden. Seitdem wird demnach über ein Rohr das Wasser aus dem Berg geleitet.

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