Kirchengemeinde Illerich macht Solarstrom

Trotz Denkmalschutz: Erste Solaranlage auf Kirche im Bistum Trier

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Joachim Wulkop
Bild von Reporter Joachim Wulkop

Eine Solaranlage auf dem Kirchendach in Illerich liefert künftig Strom für die Kirche. Möglich wurde das durch eine Gesetzesänderung. Weitere Kirchen im Bistum Trier sollen folgen.

Von der Straße aus ist nichts zu sehen, doch aus der Vogelperspektive wird klar, was an der Kirche St. Vinzenz in Illerich bei Kaisersesch im Kreis Cochem-Zell besonders ist. Das denkmalgeschützte Gebäude hat seit Kurzem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach.

Gesetzesänderung macht Solaranlage möglich

Es ist damit die erste Kirche im Bistum Trier, die auf diese Weise ihren eigenen Strom produziert. Möglich wurde das durch eine Gesetzesänderung. Denn bislang hat das Denkmalschutzgesetz Photovoltaikanlagen auf dem Dach historischer Gemäuer grundsätzlich untersagt.

Nach Angaben des Bistum mussten Bauherren bisher begründen, warum sie eine Photovoltaikanlagen trotz des Denkmalschutzes installieren wollen. Jetzt habe sich die Argumentationspflicht umgekehrt, sagt Barbara Daentler, die Leiterin der kirchlichen Denkmalpflege im Bistum Trier: "Photovoltaik ist jetzt auf Kirchendächern grundsätzlich möglich." Das Verbot müsse nun begründet werden, so Daentler: Bei einem Weltkulturerbe wie dem Trierer Dom stehe das außer Frage, bei 'normalen' Kirchen müsse es jeweils zu Einzelentscheidungen kommen.

Solaranlage auf Kirchendach von der Straße nicht zu sehen

Eine Chance für die Gemeinde in Illerich: Als das Dach der katholischen Kirche neu gedeckt werden musste, wurde die neue Solaranlage gleich mitgeplant. Bei St. Vinzenz sei der Denkmalschutz während des gesamten Vorgangs mit an Bord gewesen, heißt es vom Bistum.

Am Ende gab es grünes Licht. Unter anderem auch, weil die Solaranlage auf der Rückseite der Dorfkirche in Illerich angebracht und von der Straße aus nicht zu sehen ist. Wichtig sei außerdem, dass St. Vinzenz zuvor ein neues Aluminiumdach bekommen habe, "Schiefer ist für PV-Anlagen nicht geeignet", sagt Daentler.

Weitere Gemeinden wollen eine Photovoltaikanlage

Die Anlage hat nach Angaben der Gemeinde etwa 33.000 Euro gekostet, ein Drittel hat das Bistum Trier übernommen. Die Kirchengemeinde plant, den Strom, den sie selbst nicht verbraucht, ins öffentliche Netz einzuspeisen - und so etwas Geld zu verdienen. Im Winter soll mit der Energie vom Dach aber auch eine Heizung in der Kirche betrieben werden.

Im Bistum Trier sollen in nächster Zeit noch mehr Solardächer auf denkmalgeschützten Kirchen gefördert werden. "Uns liegen noch weitere Anträge vor", heißt es aus dem Referat Kilmaschutz des Bistums.

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