Nach dem dritten Vorgespräch mit der Gewerkschaft IG-Metall hat der Koblenzer Fahrradhersteller Canyon am Dienstag Tarifverhandlungen zugestimmt. Wie beide Seiten bestätigten, soll das erste Gespräch am 20. Juni stattfinden.
Der Fahrradhersteller möchte dann einen unternehmensspezifischen Tarifvertrag aushandeln, der für Teile der Canyon-Belegschaft gelten soll. Es seien Lösungen wichtig, die zu unserem Geschäft passen, heißt es in einer Mitteilung.
Inhaltliche Einigung zwischen Canyon und IG-Metall werde Wochen dauern
Die IG-Metall bezeichnet das als klares Bekenntnis. Es zeige, dass Canyon die Botschaft der Beschäftigten verstanden habe. "Auch wenn wir uns gewünscht hätten, dass Canyon sich dem Flächentarifvertrag anschließt", sagt Ali Yener, Geschäftsführer der IG-Metall Koblenz.
Dieser Vertrag gilt nach Angaben der Gewerkschaft in 32 Firmen rund um Koblenz und Neuwied. Nun gehe es darum, sich inhaltlich zu einigen. Yener rechnet damit, dass sich die Verhandlungen über einige Wochen hinziehen werden. Ob dann tatsächlich ein Tarifvertrag unterschrieben werde, sei bisher unklar.
"Können wir nicht nachvollziehen" Canyon äußert sich zu Forderungen der IG-Metall
Die IG Metall fordert die Firma Canyon auf, seine Mitarbeiter nach Tarif zu bezahlen. Die bekämen zwischen 30 und 40 Prozent weniger Lohn als Angestellte in vergleichbaren Firmen.
Seit dem Sommer setzt sich die IG-Metall nach eigenen Angaben dafür ein, einen Tarifvertrag bei Canyon einzuführen. Nach ihren Berechnungen erhielten die Beschäftigten bei Canyon bis zu 40 Prozent weniger Geld als in vergleichbaren Firmen. Canyon bezeichnete dieses Rechenmodell als nicht nachvollziehbar und verwies darauf, im Frühjahr Gehälter stark erhöht zu haben.
IG-Metall trat zuletzt mit Forderungen an die Öffentlichkeit
Zuletzt hatte die Gewerkschaft die öffentliche Sichtbarkeit der Forderungen erhöht. So trat eine Gruppe Canyon-Beschäftigter bei der Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes am 1. Mai in Koblenz auf.