Die Sanierung der Lahnhochbrücke hat am 2. Januar begonnen und geht noch ein ganzes Jahr lang. Deshalb ist die B 42 in diesem Bereich gesperrt und damit auch die Abfahrt nach Oberlahnstein. Wer von außerhalb in die Stadt möchte, muss daher Umwege und längere Fahrzeiten in Kauf nehmen. Die Folge: lange Staus in Lahnstein. Eine Situation, die offensichtlich wenig Kauflust aufkommen lässt.
Kürzlich haben sich mehrere Geschäftsleute von Lahnstein auf Einladung der Rhein-Zeitung getroffen und sich ausgetauscht. Sie beklagen schon jetzt hohe Umsatzeinbrüche, zum Teil bis zu 40 Prozent. Sie hoffen, dass die Situation nicht schlimmer wird.
Kunden kaufen in anderen Orten ein
Die Blumenhändlerin Ursula Scheben betreibt seit 53 Jahren einen Blumenladen im Stadtzentrum von Lahnstein. Nie zuvor habe sie so wenige Kunden bedient wie in den vergangenen drei Wochen, erzählt sie. Sollte das so weitergehen, müsse sie ihr Geschäft schließen.
Volker Rack von der Firma Optik Kreuer muss nach eigenen Angaben ebenfalls spürbare Umsatzeinbußen hinnehmen. Er befürchtet, dass Kunden aus den umliegenden Ortschaften nicht mehr nach Lahnstein fahren, sondern sich nach Nastätten orientieren könnten. Wenn die Bauarbeiten an der Lahnhochbrücke fertig sind, seien sie möglicherweise nicht mehr zurückzugewinnen. Denn durch das Verkehrschaos der ersten Tage sei bei vielen Menschen im Umland der Endruck entstanden: "Nach Lahnstein brauchst du gar nicht mehr zu fahren."
Vorarbeiten in Lahnstein beginnen Großbaustelle Lahnbrücke auf B42: So sieht der Zeitplan aus
Auf der B42 bei Lahnstein steht das nächste große Bauprojekt in der Region Koblenz an: Die Lahnbrücke muss saniert werden. Die Vorarbeiten dafür beginnen im September.
Geschäftsleute werben für Lahnstein als Einkaufsstadt
In Lahnstein sind die Geschäftsleute je nach Standort ganz unterschiedlich betroffen. Trotzdem wollen sie an einem Strang ziehen und sich zusammentun. Sie möchten nach eigenen Angaben Strategien entwickeln, wie sie am besten mit der veränderten Situation in der Stadt umgehen können.
Erste Ideen kamen beim Treffen der Geschäftsleute schon auf: Sie könnten Flyer gestalten, auf denen kostenlose Parkmöglichkeiten aufgeführt sind und mit denen sie mögliche Kunden locken könnten. Auch ein verkaufsoffener Sonntag könnte neuen Schwung in die Stadt bringen.
"Wer möchte, dass er auch noch nach einem Jahr in Lahnstein bummeln und einkaufen gehen kann, solle sich jetzt solidarisch zeigen und vor Ort einkaufen", sagt Andreas Mangold von der Werbegemeinschaft "Lahnstein Aktiv".