Visualisierung des geplanten Bahnanschlusses für Bendorf - so ähnlich soll es später aussehen

Stadt seit Jahrzehnten von Bahn abgekoppelt

Bendorf soll an die Bahn angeschlossen werden

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Der Stadtrat von Bendorf plant einen neuen Bahnanschluss, es wäre der erste in der Innenstadt. Gleise gibt es zwar, aber bislang fahren die Züge an Bendorf nur vorbei.

Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat am Dienstag den Entwurf eines Bebauungsplans für den Bahnanschluss in Bendorf beschlossen. Das gesamte Projekt heißt "MobiHUB" und soll den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt am Rhein deutlich verbessern. Geplant ist, den Bahnanschluss auf dem Gelände des stillgelegten Wasserwerks in der Nähe des Rheinhafens zu bauen.

Das ist für Bendorf die größte Infrastrukturmaßnahme der letzten 20 Jahre und ein großer Wurf.

Bendorfs Bürgermeister, Christoph Mohr (SPD), hofft im Gespräch mit dem SWR, dass der MobiHUB möglichst noch in diesem Jahrzehnt fertiggestellt wird. Das sei für Bendorf die größte Infrakstrukturmaßnahme der letzten 20 Jahre und ein großer Wurf.

MobiHUB soll mehr als nur eine Bahnhaltestelle sein

Hinter dem Begriff MobiHUB verbirgt sich ein Bahnhaltepunkt mit einem größeren Parkplatz. Laut Stadt sollen dort auch Stellplätze für Leih-Autos entstehen. Außerdem sieht der Planungsentwurf auf dem Gelände ein Fahrradparkhaus vor, E-Ladestationen und einen Busbahnhof. Für Radfahrer und Fußgänger ist eine Brücke über die B42 und über die Bahngleise geplant.

Ursprünglich war die Brücke inklusive Verlängerung bis zum Hafen vorgesehen. Doch diese Idee stammt laut Stadtverwaltung noch aus der Bewerbung als Austragungsort für die Landesgartenschau 2026, zu der Bendorf keinen Zuschlag erhalten hatte (Grafik zu Beginn des Artikels zeigt noch den veralteten Stand).

Unterstützung von Bund und Land für Bahnanschluss

Bendorf ist das einzige Mittelzentrum auf der rechten Rheinseite ohne Bahnanschluss. Für das neue Projekt rechnet die Stadt mit Fördergeldern von Bund und Land. Mehr als vier Hektar Fläche stehen für den MobiHUB zur Verfügung - unter anderem auf dem ehemaligen Wasserwerksgelände. Von hier aus wären es für Fußgänger und Radfahrer über die neue Brücke nur wenige Minuten bis zur Bendorfer Innenstadt.

Nächster Schritt: Bendorfer können zu Bahnanschluss Stellung nehmen

Noch in der ersten Jahreshälfte 2024 will die Stadtverwaltung weitere wichtige Planungsschritte abhaken. So beginnt jetzt die sogenannte Offenlage, bei der Bürgerinnen und Bürger und Träger öffentlicher Belange, also zum Beispiel Naturschutzvereine, zu dem geplanten MobiHUB Stellung nehmen können.

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SWR