Bischof Bätzing würdigt Kamphaus

Verstorbener Limburger Altbischof Kamphaus beigesetzt

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25 Jahre lang war Franz Kamphaus Bischof des Bistums Limburg. Seine Worte hatten bundesweit Gewicht. Am Dienstagnachmittag wurde er im Limburger Dom in der Bischofsgruft beigesetzt.

Viele Menschen hatten an dem Requiem im Dom teilgenommen. Es wurde auch auf den Vorplatz und im Internet live übertragen. Dem Requiem stand der Limburger Bischof Georg Bätzing vor. In seiner Predigt würdigte er den verstorbenen früheren Limburger Bischof Kamphaus. Er sei ein prägender und richtungsweisender Mann Gottes gewesen - aber auch bescheiden. Eine ausführliche Würdigung in einem Nachruf habe Kamphaus im Trauergottesdienst nicht gewollt.

Am Samstag, an Allerseelen, war der Leichnam des früheren Bischofs Kamphaus im Dom aufgebahrt worden. Dort konnten die Menschen noch persönlich am Sarg Abschied von ihm nehmen.

Kamphaus verbrachte letzte Lebensjahre im Rheingau

Franz Kamphaus starb am 28.10.2024 im Alter von 92 Jahren, wie das Sankt Vincenzstift in Rüdesheim-Aulhausen der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte. Kamphaus stand 25 Jahre - von 1982 bis 2007 - an der Spitze des Bistums Limburg. Seitdem lebte er im Sankt Vincenzstift, einer kirchlichen Einrichtung, mit geistig behinderten und mehrfach eingeschränkten Menschen zusammen.

Schwangeren-Konfliktberatung: Widerstand gegen Rom

Sein Wirken als Bischof fand bundesweit starke Beachtung. Für großes Aufsehen sorgte sein Widerstand gegen Rom Ende der 1990er Jahre. Als einziger deutscher Bischof hielt Kamphaus an der Schwangeren-Konfliktberatung im geltenden gesetzlichen Rahmen fest, obwohl Papst Johannes Paul II. den Ausstieg angeordnet hatte. Im März 2002 beendete Johannes Paul II. den Alleingang des Limburger Bischofs, beließ ihn aber im Amt.

Vorsitzender der Kommission Weltkirche

Entsprechend seinem bischöflichen Wahlspruch "Den Armen das Evangelium verkünden" setzte sich Kamphaus generell für solidarische Formen des Zusammenlebens ein. Kamphaus war über viele Jahre Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz. Er war federführend bei der Erarbeitung eines viel beachteten gemeinsamen Worts der Bischöfe mit dem Titel "Gerechter Friede".

Auch Kamphaus mit dem Thema Missbrauch konfrontiert

Nach seinem Abschied vom Limburger Bischofsamt wechselte Kamphaus in das Sankt Vincenzstift in Rüdesheim-Aulhausen. Dort beging er 2022 auch seinen 90. Geburtstag - in Corona-Zeiten in "ganz kleinem Kreis". Als Altbischof wurde Kamphaus auch mit Nachfragen zum Thema sexueller Missbrauch konfrontiert. Kamphaus bekannte in einer im November 2019 veröffentlichten Erklärung, dass er im Missbrauchsfall um den ehemaligen Priester Wolfdieter W. entschiedener hätte durchgreifen müssen und "schwere Schuld" auf sich geladen habe.

Ehrenbürger und Buchautor

Kamphaus, der im westfälischen Lüdinghausen geboren wurde, veröffentlichte mehrere Bücher zum christlichen Glauben, darunter die Titel "Mach's wie Gott, werde Mensch", "Wenn der Glaube konkret wird" und zuletzt "Der Unbekannte aus Nazaret". Die Stadt Frankfurt am Main zeichnete den Bischof mit ihrem Ignatz-Bubis-Preis für Verständigung aus, die Stadt Limburg machte ihn zu ihrem Ehrenbürger.

Bätzing: "Charismatische Persönlichkeit"

Der amtierende Bischof von Limburg und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, würdigte den verstorbenen Limburger Altbischof Franz Kamphaus als charismatische Persönlichkeit, die fehlen werde. "Bischof Kamphaus hat überall im Bistum große Spuren hinterlassen, denen ich sehr oft begegne und die mich staunen lassen. Sie zeugen von einer theologischen Tiefe, von Klugheit, einem tiefen Glauben und einer großen Menschenfreundlichkeit", erklärte Bätzing.

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