Bislang fuhr in Koblenz etwa jede Stunde ein Fernzug. Immer abwechselnd Richtung Stuttgart und Richtung Passau. Ab sofort fallen die Fernzüge Richtung Stuttgart komplett weg, es fahren nur noch alle zwei Stunden die ICE Richtung Passau. Das Angebot auf der linken Rheinseite zwischen Köln, Koblenz und Mainz ist also stark ausgedünnt. Das trifft damit vor allem Fahrgäste, die von oder nach Koblenz fahren wollen. Sie müssen dann die bestehenden Alternativzüge nehmen.
Wird der Regionalverkehr überlastet?
Wer nicht mit dem Fernverkehr fahren kann, entscheidet sich möglicherweise stattdessen für den Nahverkehr. Der ist aber notorisch überlastet. Gerade die Mittelrheinbahn RB26 fährt in Rheinland-Pfalz oft nur mit einem Triebwagen, in dem Reisende schon jetzt regelmäßig stehen müssen.
Der Regionalexpress wird wohl weniger betroffen sein, denn die verbleibenden Fernverkehrszüge Richtung Mainz fahren fast gleichzeitig mit dem Regionalexpress ab. Danach gibt es für mehr als anderthalb Stunden nur noch die RB26. Der SPNV-Nord geht aber nicht davon aus, dass die bisherigen Fernverkehrsfahrgäste ab Koblenz mit dem Regionalverkehr fahren werden. Er geht davon aus, dass sie mit den anderen Fernzügen eine Stunde früher oder später fahren werden.
Gründe: Riedbahnsperrung und viele Baustellen
Ein Grund dafür, dass das Angebot jetzt gekürzt wurde, ist laut Bahn die Sperrung der Riedbahn. Viele ICE-Züge würden über Mainz und Ludwigshafen umgeleitet und deswegen sei diese Strecke überlastet. Ein anderer Grund sei aber auch, dass sich im ersten Halbjahr wegen vieler Baustellen und Störungen auch generell viele Probleme gezeigt hätten. Durch weniger Fernzüge könnte der Betrieb stabilisiert werden. Die Bahn will also bei den Zügen, die dann fahren, pünktlicher werden.
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Die Bahn dünnt das Angebot aus diesem Grund nach eigenen Angaben in ganz Deutschland aus, aber nur dort wo es "ausreichend Alternativverbindungen" gebe. Als Alternative sieht die Bahn am Mittelrhein eben die zweistündige ICE-Linie in Richtung Passau.
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Brancheninsider: Auch Kosten könnten ein Grund sein
Von Brancheninsidern ist aber zu hören, dass ein anderer Grund auch das Geld sein könnte. So seien die Trassenpreise, also die Maut für die Schienen, sehr stark erhöht worden. Und das treffe neben dem Güterverkehr auch den Fernverkehr. Es könnte also auch sein, dass die Bahn durch diese Maßnahme Geld sparen möchte. Der Fahrgastverband ProBahn befürchtet auch, dass auch nach Dezember deutlich weniger Fernzüge fahren könnten. Die Bahn dementiert gegenüber dem SWR aber beides.