Die rheinland-pfälzische Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) hat das neue sogenannte Virtual-Reality-Spiel am Montag unter dem Motto "Plastikmüll gefährdet unsere Gewässer" im Mosellum in Koblenz vorgestellt. Mit Hilfe einer 3-D-Animation taucht der Besucher in die Unterwasserwelt der Mosel ab und kann dort Fischarten wie die Elritze und den Karpfen sehen, aber auch Plastikmüll wie Zigarettenkippen, Kleidung, Schuhe und Fischernetze - kurz gesagt, alles, was täglich in den Gewässern landet und dort nicht hingehört.
Mikroplastik ist auch in Rhein und Mosel ein Problem
Auch im Rhein und seinen Nebenflüssen ist Mikroplastik ein Problem. Das hätten Untersuchungen des Landes gezeigt, so Eder. "Plastik darf nicht länger in unserer Umwelt landen. Dies schadet unseren Ökosystemen und über die Nahrungskette auch uns Menschen", sagte Eder. Das Virtual-Reality-Spiel soll vor allem jüngere Besucher ansprechen und für das Problem sensibilisieren. Es wurde vom Klimaschutzministerium nach eigenen Angaben mit etwa 23.000 Euro unterstützt.
So funktioniert das neue Virtual-Reality-Spiel
Das Virtual-Reality-Spiel funktioniert im Grunde recht einfach: Innerhalb von fünf Minuten müssen Unterwasser elf Gegenstände gefunden werden, die in der Mosel nichts zu suchen haben. Dazu setzt man sich eine Virtual-Reality-Brille auf, die realtitätsgetreu in 3-D-Animation die Unterwasserwelt der Mosel simuliert. Mit Hilfe eines Controllers bewegt man sich frei im Wasser, schwimmt an Pflanzen vorbei und geht auf die Suche nach Plastikmüll.
Wenn man dann ein Plastikteil mit der virtuellen Greifhand erwischt hat, kann man einiges Wissenswertes darüber lesen. Beispielsweise, dass Reifenabrieb die Hauptquelle für Mikroplastik in der Umwelt ist. Oder wie Zigarettenkippen unsere Gewässer verschmutzen. Das Wissen wird so in der virtuellen Realität spielerisch vermittelt.
Rund 450 Jahre brauche eine Plastikflasche, um sich zu zersetzen, teilt das Klimaschutzministerium mit. Sie sei dann in kleinste Teile, in Mikroplastikpartikel, zerfallen. Diese Plastikteile würden von Meereslebewesen mit Nahrung verwechselt, verstopften die Mägen oder verursachten bei den Tieren innere Verletzungen, die zum Tod führen können.
Spiel entstand aus dem Wettbewerb "Müll nicht rum"
Die Idee für die neue interaktive Lernstation im Mosellum entstand laut Ministerium aus einem prämierten Beitrag der Hochschule Trier, der beim "Müll nicht rum" Wettbewerb Plastik 4.0 eingereicht wurde. Schülerinnen und Schüler, Jugendliche und junge Erwachsene waren aufgerufen, kreative Ideen und Projekte einzureichen, um mit digitalen Medien das eigene Umfeld für die Plastikmüll-Problematik zu sensibilisieren.