Die deutschen Katholiken wollen ihren Reformprozess in enger Abstimmung mit dem Vatikan fortsetzen. Das bekräftigten die Bischöfe nach einer zweitägigen Tagung des Synodalen Ausschusses in Mainz. "Wir gehen voran auf dem Synodalen Weg, sehr bewusst in Verbindung mit der weltkirchlichen Ebene", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing.
Der Synodale Ausschuss wurde auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken gebildet. Das 70-köpfige Gremium soll den Dialog über mögliche Reformen in der katholischen Kirche vorantreiben.
Einrichtung von drei Kommissionen
Zum Abschluss der Versammlung des Reformgremiums wurde die Einrichtung von drei Kommissionen beschlossen. Diese Kommissionen sollen unter anderem prüfen, wie die angestrebten Reformen umgesetzt werden können.
Im Einzelnen beschäftigen sie sich mit der Synodalität als Strukturprinzip der Kirche, der Evaluation der Umsetzung von Beschlüssen des Synodalen Weges sowie der Weiterentwicklung von Initiativen.
Der Vatikan hat das letzte Wort
Alle Beschlüsse des Synodalen Ausschusses müssen vom Vatikan abgesegnet werden. Ende des Monats werde deshalb eine Delegation deutscher Bischöfe zu Gesprächen erneut in den Vatikan reisen, wie der Limburger Bischof Georg Bätzing erklärte.
Vatikanpapier zu Bischofsentscheidungen
Des Weiteren lobt Bischof Bätzing ein Papier des Papstes, dass sich mit der Bindung von Bischöfen an ihre beratenden Gremien befasst. Bisher war die Position des Vatikans eindeutig: Es gibt keine Verbindlichkeit eines Bischofs gegenüber Laien, wenn dieser Voten abgibt. Auch eine freiwillige Selbstverpflichtung der Bischöfe wurde vom Heiligen Stuhl abgelehnt. Mit dem neuen Papier wird diese Entscheidungsbindung nun nicht mehr ausgeschlossen. Seit der Gründung des Synodalen Weges 2019 ist die Debatte um Bindungen und Machtverteilung in der katholischen Kirche ein Kernbestandteil des Komitees.