Kommt es in der Grenzregion Südpfalz/Südwestpfalz und Nordelsass zu einem schweren Unglück oder einer Katastrophe, greifen sich die Feuerwehren dies- und jenseits der Grenze unter die Arme. Doch bald soll das auch schon bei alltäglicheren Einsätzen ganz unkompliziert funktionieren. Das besiegelt ein Abkommen, das Rheinland-Pfalz mit dem französischen Département Bas-Rhin geschlossen hat.
Abkommen kommt Wehr im Dahner Felsenland entgegen
"Jetzt können sich die Feuerwehrleute auch schon unter der Katastrophenschwelle gegenseitig unterstützen", sagt Sonja Bräuer, Pressesprecherin des Landesinnenministeriums. Zwar gab es auch in der Vergangenheit schon Feuerwehreinsätze und verschiedene Vereinbarungen zwischen einzelnen Kommunen auf pfälzischer oder elsässischer Seite, doch jetzt gebe es endlich die rechtliche Sicherheit dafür.
Das weiß Jürgen Germann, Wehrleiter der Verbandsgemeinde Dahner Felsenland in der Südwestpfalz, sehr zu schätzen. "Dieses Abkommen ist für unsere Verbandsgemeinde perfekt, weil wir jetzt wissen, wie wir mit den französischen Wehren umgehen können", so Germann.
Feuerwehren in Pfalz und Frankreich wollen direkten Draht zueinander
In anderen Verbandsgemeinden habe man auch zuvor schon mit französischen Wehren kooperiert, doch im Dahner Felsenland kaum, schildert der Wehrleiter. Wenn die französischen Feuerwehrleute Unterstützung benötigen, musste das bislang über die Leitstelle in Straßburg beziehungsweise die Präfektur abgeklärt werden – wertvolle Zeit, die im Einzelfall verloren gehe.
Germann hofft, dass die Wehren nun dank des Abkommens einen direkten Draht zueinander aufbauen und sich bei künftigen Einsätzen besser absprechen werden. In Rheinland-Pfalz gilt das Abkommen für die grenznahen Landkreise Germersheim, Südliche Weinstraße und Südwestpfalz sowie die kreisfreien Städte Landau, Pirmasens und Zweibrücken.