In einem Supermarkt in Weilerbach im Kreis Kaiserslautern wurde in einer Bananenkiste eine Spinne gefunden – Großalarm bei den Mitarbeitern. Man hat die Feuerwehr gerufen. Allerdings wäre es auch möglich gewesen, das Tier einfach einzufangen und selbst der Tierhilfe zu übergeben - und der Fall wäre erledigt gewesen. Die Feuerwehr hat letztendlich nichts anderes gemacht.
Viele skurrile Feuerwehreinsätze
Wobei es in diesem Fall einer potenziell giftigen Spinne noch nachvollziehbar sein mag, dass sich die Mitarbeiter nicht getraut haben, selbst tätig zu werden. Aber immer wieder hört und liest man von skurrilen Feuerwehreinsätzen. Eine Nachfrage in Feuerwehrkreisen hat ergeben: Vögel in Fallrohren von Dachrinnen, Wildtiere, die in Zäunen feststecken und Eichhörnchen, die sich auf Bäumen verlaufen haben.
Leute, geht’s noch?! Viele dieser Fälle kann man ganz einfach selbst lösen. Mit etwas Courage und beherztem Zugriff sind eine Katze oder ein Reh tatsächlich aus einem Zaun zu befreien. Zugegeben, für den Vogel im Fallrohr muss man die Leiter holen.
Und manchmal muss man die Natur auch einfach mal Natur sein lassen. Es ist nun einmal nicht jedes Tier zu retten. Immer sofort die Feuerwehr zu rufen, zeugt aber einerseits von einer Rundum-Sorglos-Mentalität, bei der Staat oder Kommune immer parat stehen sollen. Andererseits zeigt dieses Verhalten auch die Hilflosigkeit vieler Menschen, wenn es um praktische Dinge geht. Manchmal ist eben auch Eigeninitiative gefragt.
Feuerwehr für wichtigere Dinge zuständig
Denn erinnern wir uns einmal, wofür die Feuerwehr tatsächlich zuständig ist: Hilfe und Menschenrettung bei Bränden, Autounfällen und anderen Katastrophen. Das möglichst schnell und effizient. Und von einer Katastrophe kann man bei den diversen Tiereinsätzen nun wirklich nicht sprechen. Umso mehr muss man sich vor den, zumeist ehrenamtlichen, Feuerwehrleuten verneigen, die immer wieder entflogene Kanarienvögel aus Bäumen retten, verirrte Katzen einfangen oder eben Spinnen in Tüten verpacken und der Tierhilfe übergeben. Und das mit der gleichen Ernsthaftigkeit, wie sie zu wirklichen Tragödien ausrücken.