"Noch geht es." Hannah zeigt keine Anzeichen von Müdigkeit. Dabei ist sie schon seit Stunden unterwegs. Zusammen mit den anderen Sternsingern bringt sie in Winnweiler den Segen in die Häuser und sammelt Spenden für Kinder in Not. Doch sie weiß, dass ihr an diesem Tag noch ein bisschen was bevorsteht. "Wenn ich die nächste Runde gelaufen bin, wird es bestimmt etwas schwerer für meine Füße", sagt die Zehnjährige.
Sabine Fehrenbach ist Stolz auf Hannah und die anderen Sternsinger - ebenso auf die Betreuer. Fehrenbach ist Gemeindereferentin in der Pfarrei Heilig Kreuz Winnweiler und koordiniert die Sternsingeraktion. "Ich bin begeistert, wie es läuft", sagt sie. Und doch könnten es noch mehr Aktive sein. Denn alle Haushalte der Pfarrei, zu der neben Winnweiler noch weitere Ortsgemeinden zählen, können die Sternsinger nicht besuchen. Da bräuchte es mehr als die über 50 Aktiven.
Am Donnersberg fehlt es auch an Betreuern für die Sternsinger
"Zum Teil liegt es nicht nur daran, dass keine Kinder bereit wären mitzumachen. Wir brauchen auch immer Erwachsene, die die Kindergruppen begleiten, die dafür sorgen, dass die Kinder in der Pause auch mal was zu Essen kriegen", sagt die Gemeindereferentin - und ergänzt: "Es ist ein Zusammenspiel von Erwachsenen, von Kindern, von Jugendlichen, damit so eine Aktion stattfinden kann.“
Empfang in Berlin Sternsinger aus Enkenbach-Alsenborn beim Kanzler
Lilly und Maximilian Hinkel, Leni Herm und Liam Schmidt aus Enkenbach-Alsenborn sind beim Sternsinger-Empfang im Kanzleramt in Berlin - und treffen auf Kanzler Olaf Scholz (SPD).
Manchen wird in der Pfarrei der Segen - ein Aufkleber mit der Aufschrift "20*C+M+B+25" - per Post zugeschickt oder Erwachsene verteilen ihn in Briefkästen. Spenden seien dann auch über ein Online-Portal möglich. Zum Teil würden auch Erwachsene als Sternsinger einspringen. "Und wenn sich dann noch jemand bei uns meldet, ob nicht doch die Sternsinger kommen können, schauen wir, was geht", erzählt Fehrenbach.
Die Sternsinger suchen auch bei der Kerwe nach Verstärkung
In Winnweiler habe man bereits im Oktober nach Verstärkung bei den Sternsingern gesucht. Das zum Beispiel beim Kerweumzug in Winnweiler. "Die Idee hatte der Pfarreirat. Das war eine ganz tolle Aktion. Darüber gab es auch einige Anmeldungen", sagt Fehrenbach.
Sie hofft, dass sich auch in Zukunft ausreichend Kinder für die Sternsingeraktion zusammenfinden: "Ich fände es wahnsinnig schade, wenn so eine Aktion nicht mehr stattfinden könnte. Das hängt einfach an den Menschen vor Ort, an jedem Einzelnen, dem die Aktion auch am Herzen liegt und wichtig ist." Sabine Fehrenbach jedenfalls ist zuversichtlich: "Gemeinsam kriegen wir es hin.“
Vom Regen in der Pfalz lassen sich die Kinder nicht abschrecken
Die Kinder jedenfalls haben in Winnweiler Spaß als Sternsinger - auch wenn das Wetter nicht immer mitspielt. "Wir sind richtig nass geworden", sagt der achtjährige Elias. Er ist zum zweiten Mal dabei. Und er hat sich wie die siebenjährige Fiona oder auch die zehnjährige Hannah nicht von dem Regen unterkriegen lassen. Fiona jedenfalls findet ihre Premiere bei den Sternsingern "toll". Was ihr daran besonders gefällt? "Dass wir Spenden für arme Kinder sammeln."
Da stimmen auch Fritz (8), Louis (12) und Rosalie (10) zu. "Es macht sehr viel Spaß. Ich könnte es weiterempfehlen", erzählt Fritz. Und über die eine oder andere Süßigkeit freuen sich die Kids natürlich auch. Für Gemeindereferentin Sabine Fehrenbach ist es schön, dass die Sternsinger dabei auch auf die Kinderrechte aufmerksam machen.
Kinderrechte sind zum Abschluss noch einmal Thema
Das wird auch bei einer Abschlussrunde noch einmal Thema sein. Denn am 12. Januar gibt es für die Sternsinger der Pfarrei in Winnweiler einen Gottesdienst, ein gemeinsames Essen und danach Aktionen zum Thema Kinderrechte. "Zu zeigen, dass wir eine Welt sind, dass wir zusammengehören, dass wir füreinander Verantwortung tragen, das macht für mich die Sternsinger aus", erzählt die Gemeindereferentin.