Bevor das Strecktal zu einem Park mit Apfelbäumen, Wasserspielplatz und Beachvolleyballanlage wurde, war es ein Ort der Arbeit. Die ehemaligen Zulieferer und Gerbereien der angrenzenden Schuhfabrik Rheinberger hatten hier ihren Sitz. Bis die Produktion verlagert wurde. Das Strecktal wurde zur Industriebrache: Leerstehende Gebäude, nicht genutzte Anlagen, industrielle Reste, Sumpf.
Michael Schieler arbeitet Anfang der 90er-Jahre für die Stadtkämmerei Pirmasens. Er kümmert sich um die Haushaltsplanung, um die Finanzierung von Projekten, die den verschiedenen Ämtern vorschweben. Die Stadtgärtnerei hat einen Wunsch: Eine kleine Grünanlage im Strecktal. Das Bauen soll Firmen überlassen werden, der Plan ist aus eigener Hand erstellt, die Kosten: 600.000 DM. Die Idee wird in die Liste der angemeldeten Projekte aufgenommen. Der damalige Oberbürgermeister Karl Rheinwalt schaut sie sich an, der Plan platzt, zu teuer.
Schieler geht der Park nicht mehr aus dem Kopf. Zusammen mit André Jankwitz, dem heutigen Leiter des Garten- und Friedhofsamts, überlegt er sich einen neuen Plan. Jankwitz ist damals frisch aus Berlin hergezogen, er ist Landschaftsgärtner. Der Plan: Keine Fremdfirmen, alles wird selbst gebaut, nur noch 160.000 DM Sachkosten und eine halbe Gärtnerstelle zur anschließenden Pflege. Schieler geht nochmals zum Oberbürgermeister.