Zu den spektakulärsten Funden in Albisheim zählt ein Doppelgrab aus der späten Jungsteinzeit, etwa 2.600 v. Christus. Die beiden nahezu komplett erhaltenen männlichen Skelette legen nahe, dass in der Umgebung des heutigen Albisheim schon seit der frühen Jungsteinzeit, also seit rund 7.000 Jahren, Menschen lebten und arbeiteten.
Freude über die Funde hält sich im Donnersbergkreis in Grenzen
Aber nicht alle Albisheimer sind von den Funden angetan. Die Grabungen führten dazu, dass sich die Erschließung eines Neubaugebiets verzögerte. Das Baugebiet Süd IV befindet sich in Albisheim südlich der Bahnlinie. Auch muss die Kommune die Kosten für die Grabungen per Gesetz selbst tragen. Die Summe wird von Ortsbürgermeister Ronald Zelt (WAB) auf rund 650.000 Euro geschätzt.
Bauplätze durch Grabungen teurer geworden
Das mache sich jetzt auch beim Quadratmeterpreis der Bauplätze bemerkbar, weil man die entstehenden Kosten auf die Bauherren umlege, erklärt Zelt. Er spricht von mehr als 300 Euro pro Quadratmeter für das Bauland. Schuld an der Teuerung seien aber nicht nur die Ausgrabungen. "Die Bauplatzpreise sind einfach generell gestiegen. Die letzten Bauplätze vor acht Jahren haben wir noch für 120 Euro pro Quadratmeter verkauft", sagt der Ortsbürgermeister.
Von den ursprünglichen Bauplatz-Interessenten seien in der Zwischenzeit auch viele wieder abgesprungen. Da die Gemeinde ihr Neubaugebiet aber weiterhin realisieren will, muss sie laut Denkmalschutz die archäologischen Funde erst einmal ausgraben lassen und dafür aufkommen. In Albisheim soll noch bis zum Ende dieses Jahres weiter gegraben werden.
34 Gräber wurden im Donnersbergkreis gefunden
Bis jetzt hat das Grabungsteam der Landesarchäologie 23 Gräber mit Körpern und elf Urnengräber gefunden. Dabei traten viele Grab-Beigaben ans Tageslicht. Daneben hat das Grabungsteam typische Siedlungsspuren wie Keramiken und Werkzeuge gefunden. Auch Pfostenlöcher von Behausungen wurden Dank archäologischer Präzision mit kleinen Pinseln und Schaufeln freigelegt.
Denkmalschutz und Dorfentwicklung für Albisheim
Die Siedlungsspuren stammen laut Gebietsreferent Matthias Hahn von der Landesarchäologie aus der Steinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit. Jetzt werden die Bodendenkmäler und die Erkenntnisse darüber für die nachkommenden Generationen gesichert. Dazu werden sie nach dem Denkmalschutzgesetz erhalten. Das bedeutet: Die archäologischen Befunde werden fachgerecht dokumentiert und ausgegraben. Das soll auch ermöglichen, dass das Neubaugebiet - wenn alles abgeschlossen ist - weiter ausgebaut werden kann.