Doppelbestattung aus der späten Jungsteinzeit

Tag der offenen Grabungen

Albisheim im Donnersbergkreis zeigt Steinzeit-Grab

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Autor/in
Helen Roth
Helen Roth

In Albisheim im Donnersbergkreis finden seit mehr als einem Jahr archäologische Grabungen statt. Am Samstag können sich Besucher unter anderem ein spektakuläres Steinzeit-Grab anschauen.

Zu den spektakulärsten Funden in Albisheim zählt ein Doppelgrab aus der späten Jungsteinzeit, etwa 2.600 v. Christus. Die beiden nahezu komplett erhaltenen männlichen Skelette legen nahe, dass in der Umgebung des heutigen Albisheim schon seit der frühen Jungsteinzeit, also seit rund 7.000 Jahren, Menschen lebten und arbeiteten.

34 Gräber wurden in Albisheim gefunden

Bis jetzt hat das Grabungsteam der Landesarchäologie 23 Gräber mit Körpern und elf Urnengräber gefunden. Dabei traten viele Grab-Beigaben ans Tageslicht. Daneben hat das Grabungsteam typische Siedlungsspuren wie Keramiken und Werkzeuge freigelegt. Auch Pfostenlöcher von Behausungen wurden Dank archäologischer Präzision mit kleinen Pinseln und Schaufeln freigelegt.

Grabungen Albisheim
So sieht das Grabunsgfeld in Albisheim im Donnersbergkreis aus der Luft aus.

Denkmalschutz und Dorfentwicklung für Albisheim

Die Siedlungsspuren stammen laut Gebietsreferent Matthias Hahn von der Landesarchäologie aus der Steinzeit, der Bronzezeit und der Eisenzeit. Jetzt werden die Bodendenkmäler und die Erkenntnisse darum für die nachkommenden Generationen gesichert. Dazu werden sie nach dem Denkmalschutzgesetz erhalten. Das bedeutet: Die archäologischen Befunde werden fachgerecht dokumentiert und ausgegraben. Das soll auch ermöglichen, dass das Neubaugebiet - wenn alles abgeschlossen ist - weiter ausgebaut werden kann.

Grabungen Albisheim
Hier sieht man die Detailansicht eines sogenannten Glockenbechers.

Freude über die Funde hält sich bei Albisheimer in Grenzen

Nicht alle Albisheimer sind von den Funden angetan. Die Grabungen führten dazu, dass sich die Erschließung des Neubaugebiets verzögerte. Das Baugebiet Süd IV befindet sich in Albisheim südlich der Bahnlinie. Auch muss die Kommune die Kosten für die Grabungen selbst tragen. Die Summe wird von Ortsbürgermeister Ronald Zelt (WAB) auf rund 650.000 Euro geschätzt. Die Grabungsarbeiten sollen noch bis zum Jahresende dauern.

Tag der offenen Grabungen in Albisheim

Am Samstag, den 10. August, wird das Grabungsteam von Landesamt zwischen 10 und 15 Uhr werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landesarchäologie Speyer vor Ort einen Einblick in die laufende Grabung und die Arbeit der Denkmalfachbehörde geben.

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