Zwei Jahre Krieg gegen die Ukraine

Tafeln in der Westpfalz noch immer überlaufen – viele ukrainische Geflüchtete

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Verena Lörsch
Verena Lörsch

Bei den meisten Tafeln im Westen der Pfalz gilt immer noch: Aufnahmestopp. Zum großen Teil kommen ukrainische Familien.

Zwei Jahre ist es her, dass Russland die Ukraine angegriffen hat – und Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Heimat verloren haben. Hunderttausende von ihnen sind nach Deutschland gekommen, was die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe und Tafeln vor große Herausforderung stellt.

Nachfrage bei Tafeln im Westen der Pfalz ungebrochen

Eine SWR-Umfrage zeigt: Auch heute noch nehmen Tafeln in der Westpfalz kaum neue Kunden auf. Bei der Tafel in Kaiserslautern heißt es: Wer jetzt nicht schon dabei ist, also einen Abholschein von der Tafel hat, der hat auch künftig keine Chance mehr.

Die Lebensmittelspenden der Supermärkte seien zurückgegangen. Und es brauche mehr ehrenamtliche Helfer, berichten die Tafeln.

Tafeln geben oft kleinere Portionen heraus

Die Tafel-Besucher mit Abholschein dürfen bei den vielen Tafeln nur noch alle zwei Wochen Lebensmittel abholen und dann nur noch kleinere Portionen.

Die Nachfrage hat sich auf einem hohen Niveau eingependelt.

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Die Tafeln von Kaiserslautern bis Pirmasens versorgen inzwischen doppelt bis dreifach so viele Menschen wie vor einem Jahr. Die Inflation, die große Zahl an Flüchtlingen aus der Ukraine und fehlende Helfer machen ihnen schwer zu schaffen.

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Wegen der gestiegenen Preise kommen ohnehin mehr Menschen zu den Essensausgaben. Vor allem Rentnerinnen und Rentner, berichtet Wolfram Schreiner von der Kuseler Tafel.

Ukrainer machen 30 bis 60 Prozent bei Tafel-Besuchern aus

Konstant sei in den vergangenen zwei Jahren auch die Nachfrage ukrainischer Familien, die machen aktuell je nach Tafel zwischen 30 und 60 Prozent der Tafelbesucher aus.

Manche ehrenamtlichen Helfer in den Tafeln kümmern sich auch neben der Essensausgabe um die Ukrainer, zum Beispiel in Landstuhl oder in Enkenbach-Alsenborn.

Brigitte Schulz, Vorsitzende der Tafel in Enkenbach-Alsenborn berichtet: Sie und ihr Team hätten Sprachkurse, Hilfe für Schüler, Weihnachtsfeiern und Begegnungscafés für Ukrainer organisiert.

In den zwei Jahren seit Kriegsbeginn habe sich für die ukrainischen Familien viel verändert, sagt Schulz. "Die hoffnungsvolle Stimmung, dass der Krieg bald vorbei sein wird, die ist vorbei." Die Stimmung habe sich gewandelt.

Die Menschen sehen in Deutschland langfristig eine Perspektive, auch wenn sie noch viel unter Heimweh leiden.

Wie gut gelingt die Integration in die Gesellschaft? Das sehen die Ehrenamtlichen der Tafeln sehr unterschiedlich. Manche sind eher ernüchtert, sagen, die Ukrainer würden viel unter sich bleiben. Da sei es schwer, Deutsch zu lernen.

Tafel-Helfer: Integration funktioniert unterschiedlich gut

Manche hätten sich bei der Tafel verabschiedet, um zurück in die Ukraine zu reisen, erinnert sich Kim Britz von der Tafel in Landstuhl. Nur um dort festzustellen, "dass ihr Dorf nicht mehr steht". Daraufhin seien die Ukrainer zurück nach Landstuhl gekommen und hätten wieder Unterstützung bei der Tafel gesucht.

Manche Ehrenamtliche berichten, dass die ukrainischen Kinder gut Deutsch gelernt hätten und die Integration vorangehe. Von der Tafel in Landstuhl heißt es, dass manche Ukrainer hier auch einen Job gefunden und der Tafel ihren Abholschein zurückgegeben haben. Den bräuchten sie jetzt nicht mehr.

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