Die beiden Männer sollen drei brasilianische Fußballer aus dem Ausland angeworben haben, damit die damals in der Bezirksliga spielende Spielgemeinschaft Knopp/Wiesbach genügend Spieler zur Verfügung hat. Die Staatsanwaltschaft sagt, dass die Spieler bei ihrer Einreise kein Visum hatten und nicht bei der Ausländerbehörde angemeldet worden seien. Beides sei nötig, um länger als 90 Tage in der Bundesrepublik bleiben zu können.
Unternehmer hatte Spieler der SG Knopp/Wiesbach angestellt
Bereits vor der Einreise sei aber klar gewesen, dass die Brasilianer länger in Deutschland bleiben und zudem auch bezahlt werden sollten. Einer der Männer hatte den Brasilianern unter anderem eine Unterkunft organisiert und sie in seinem Unternehmen angestellt. Geht es nach der Staatsanwaltschaft Zweibrücken, sollen die beiden Beschuldigten jeweils 100 Tagessätze Strafe zahlen. Gegen die drei Fußballer wurden die Ermittlungen eingestellt, da sie nur eine geringe Schuld treffe.
Anwerben von ausländischen Spielern kein Einzelfall
Es scheint in diesen Spielklassen wohl ein offenes Geheimnis zu sein, dass einzelne Vereinsfunktionäre im Ausland gut vernetzt sind und dort hin und wieder mal junge, hier unbekannte Talente anwerben. Das sagte ein Sprecher des Südwestdeutschen Fußballverbandes dem SWR. Viele Vereine haben einen dünnen Kader, brauchen Spieler und sehen die Chance, größere sportliche Ziele zu verfolgen. Manche der ausländischen Spieler spielen demnach in ihrer Heimat nämlich sogar auf Profiniveau.
Darüber, wie den Eingereisten der Aufenthalt hier im Südwesten auch finanziell ermöglicht wird, wird geschwiegen. Solche Informationen treten in der Regel nur selten aus der Mannschafts-Bubble aus. Nach SWR-Informationen sind oft fußballbegeisterte Geldgeber dahinter, die in irgendeiner Weise mit dem Verein verstrickt sind.