Wo das Raubtier jetzt unterwegs ist, ist unklar. Fest steht nach Angaben des Koordinationszentrums Luchs und Wolf (KLUWO) in Trippstadt aber: Ein Wolf hat am 11. September bei Hinterweidenthal zwei Schafe und eine Ziege getötet. Das hat eine Analyse im Labor ergeben - und damit auch ausgeschlossen, dass ein Luchs hinter dem Vorfall stecken könnte.
Wo ist der Wolf von Hinterweidenthal jetzt?
Außerdem sind sich die Experten sicher: Der Wolf kommt ursprünglich aus den Alpen oder Italien. Wie alt er ist und ob es sich um ein männliches oder ein weibliches Raubtier handelt, muss dagegen noch herausgefunden werden. Die DNA-Spezialisten haben dem Wolf von Hinterweidenthal den Namen "HW22" gegeben und führen jetzt weitere Untersuchungen durch.
Parallel versucht das KLUWO die Spuren des Wolfs nachzuvollziehen, also ob er nach wie vor in der Südwestpfalz herum streift. Die Trippstadter Fachleute stellen dabei klar, dass Hinterweidenthal und die gesamte Verbandsgemeinde Hauenstein nicht in einem der ausgewiesenen Präventionsgebiete liegen.
Zäune und Herdenschutzhunde sollen Tiere vor Wolf schützen
Das Land hat solche Präventionsgebiete festgelegt. Innerhalb dieser Gebiete können Tierhalter eine Förderung beantragen, um ihre Tiere zu schützen - beispielsweise durch Zäune oder Herdenschutzhunde. Wer seine Tiere innerhalb eines Präventionsgebiets nicht ausreichend schützt, riskiert, im Schadensfall nicht entschädigt zu werden.
Immer häufiger werden Wölfe im Pfälzerwald gesichtet
Wölfe werden inzwischen immer wieder in Rheinland-Pfalz gesichtet. Zuletzt im August bei Altenkirchen und im Westerwaldkreis. Im Mai tauchte in der Westpfalz bei Enkenbach-Alsenborn ein Wolf auf. Dass der Wolf sich offenbar auch hierzulande wieder heimisch fühlt, sorgt für kontroverse Diskussionen.
Das Raubtier ist nach deutschem und europäischem Recht streng geschützt. Allerdings sorgen die immer häufigeren Risse von Nutztieren für großen Ärger bei deren Haltern. Wenn sie den Verlust eines oder mehrerer Tiere zu beklagen haben, können sie beim Land eine Entschädigung beantragen. Dazu braucht es zuvor allerdings ein sogenanntes Rissgutachten durch das KLUWO, das eindeutig belegt, dass ein Wolf das Tier gerissen hat.
Wolfsabschuss in Rheinland-Pfalz derzeit kein Thema
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will laut Medienbericht den Abschuss von Wölfen erleichtern. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium teilte mit, dass eine solche Diskussion derzeit im Land keine Rolle spiele, weil die Tiere nicht hierbleiben. Durchziehende Wölfe seien zudem schwer, zu schießen.