Wo sonst Hefte und Stifte auf den Tischen liegen, gibt es zum Start in die Woche Mehl, Teig und Plätzchen-Deko. Referendarin Laura Krauß hat zusammen mit Kolleginnen und Müttern der ersten Klasse an der Grundschule in Mackenbach aus dem Klassenzimmer eine Plätzchenbäckerei gemacht. "Normal ist heute nur, dass die Kinder so wuselig sind wie sonst", sagt sie.
Von der Uni in die Schule: Turbulenter Start ins Referendariat
Die Kinder in der ersten Klasse haben viel Power. Das merkt Laura Krauß beim Plätzchenbacken, aber auch jeden Tag in der Schule. Im Sommer hat die 25-Jährige ihr Referendariat begonnen. "Man hat fast keine ruhige Minute in der Schule", sagt sie. Viele neue Eindrücke prasseln auf sie ein. "Bis jetzt war es eine sehr turbulente Zeit."
Referendariat: Mehr Aufgaben an der Grundschule Mackenbach als gedacht
Seit September ist Laura Krauß jetzt in den Schulalltag eingebunden. Jetzt merkt sie: "Es ist viel mehr, was man erledigen und beachten muss." Viel mehr als gedacht kommt auf sie zu, aber zugleich habe sie auch mehr Spaß und Kontakt mit den Kindern als zuvor gedacht. Gerade unterrichtet sie Mathe, Deutsch und Sachkunde.
Lehramtsstudium: Nicht genug Vorbereitung für die Praxis?
Trotzdem hat sie sich besonders ihre Nachmittage anders vorgestellt. Die Vorbereitungen für die Tage in der Schule sind viel umfangreicher als erwartet. "Wir haben in der Uni leider kaum gelernt, wie der Unterricht gut aufgebaut und gestaltet werden kann", sagt sie. Unterrichtskonzepte müsse sie deshalb oftmals nochmal überarbeiten, damit sie mit den Kindern funktionieren. Das Wissen, wie man den Unterricht angeht, fehle ihr teilweise noch. "Auch wie man den Unterricht für verschiedene Altersstufen vorbereitet, wurde uns in der Uni kaum beigebracht."
Unterricht vorbereiten - eine Herausforderung für die angehende Lehrerin
"Aktuell fühle ich mich gestresst und etwas angespannt im Referendariat", sagt sie. Den Unterricht mit den vorgegebenen Themen zu planen und zu organisieren, ist eine große Herausforderung für sie. "Ich will ja auch, dass die Kinder viel von dem Unterricht mitnehmen können." Auch wenn es anstrengend ist, kommt Laura Krauß aber jeden Tag gerne in die Schule und freut sich auf die Kinder.
Zudem geben ihre Kolleginnen und Kollegen ihr viel Unterstützung und helfen mit Tipps, wie sie den Unterricht gestalten kann. "Es ist immer schön, sie noch dabei zu haben", sagt die 25-Jährige. Und wenn dann eine Unterrichtsstunde richtig gut klappt und die Kinder alles verstehen, gibt ihr das Kraft.
Mehr Ruhe und Gelassenheit: Im Referendariat wachsen
Nach der Weihnachtszeit stehen für die Kinder Zeugnisse an. Zum ersten Mal muss Laura Krauß die Kinder mit beurteilen. In der Uni sei auch das nicht sehr intensiv behandelt worden. "Aber ich habe mir vorgenommen alles etwas ruhiger und entspannter anzugehen", sagt sie. "Vielleicht kann ich ja auch die Stimmung aus der Adventszeit noch weiter in das kommende Jahr tragen."