Die Bürger-Energie-Genossenschaft Südwestpfalz Saarpfalz hat in der Region Vieles vor. Auf dem Haus Kana der Diakonie Zweibrücken haben sie schon Photovoltaik installiert, bald soll Freiflächen-PV und Agri-PV-Anlagen dazukommen.

Immer mehr Energie-Vereine

Wie Einnahmen aus Photovoltaik in der Westpfalz bleiben sollen

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Verena Lörsch
Verena Lörsch

Photovoltaik boomt und viele internationale Firmen tummeln sich auf dem hart umkämpften Markt. Vereine und Genossenschaften aus der Pfalz haben eigene Pläne mit der Sonnenenergie.

Solarpanele soweit das Auge reicht: Das zeigt der Blick auf das Dach des Seniorenheims Haus Kana in Zweibrücken. In diese 150 Kilowattpeak große Photovoltaik-Anlage (PV) setzen die Mitglieder der Bürger-Energie-Genossenschaft Südwest große Hoffnungen.

Genossenschaften planen mehr Photovoltaik im Westen der Pfalz

Seit Anfang des Jahres ist die Solaranlage am Netz. Und viele weitere sollen dazu kommen, geht es nach Stefan Paul aus dem Vorstand. Genossenschaften wie seine sind in den vergangenen Jahren in ganz verschiedenen Orten der Westpfalz entstanden. Ihr Ziel: Gewinne aus PV-Großprojekten in der Region halten.

Dass das Geschäft mit Photovoltaik-Anlagen boomt, ist in vielen Gemeinden in der Westpfalz zu spüren. In manchen Kommunen rufen jede Woche große PV-Unternehmen an und hören nach, wo Freiflächen-PV-Anlagen möglich wären.

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"Manche Firmen sind sich längst mit den Grundstückseigentümern einig und setzen dann den Gemeinden quasi die `Pistole auf die Brust´", sagt Stefan Paul. Wenn in solchen Fällen dann ein großer Photovoltaik-Park gebaut wird, könne die Gemeinde auf nicht mehr als die 0,2 Cent Kommunalabgabe pro Kilowattstunde hoffen. Paul und seine Zweibrücker Genossenschaft wollen dazu einen "Gegenentwurf" präsentieren.

Wir wollen, dass Bürger und Gemeinden sich an unseren Photovoltaik-Projekten beteiligen können.

Nachdem die Genossenschaft in Zweibrücken einige PV-Anlagen auf Häusern wie dem Seniorenheim der Diakonie installiert habe (Investitionen von 150 bis 200.000 Euro), stünden neue Projekte an: Große Freiflächen-Photovoltaikfelder und Kollektoren über landwirtschaftlichen Flächen, sogenannte Agri-PV, sind angedacht.

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Bürger und Gemeinden in der Pfalz können Anteile an PV-Anlagen halten

Gemeinden und Bürgerinnen und Bürger könnten von großen PV-Projekten profitieren, indem sie Anteile an den Parks erhalten können. "Wir sind aktuell in Gesprächen mit zehn Gemeinden in der Region", sagt Paul. Wo genau letztlich eine Freiflächen-PV-Anlage umgesetzt werden kann, müsse die Genossenschaft erst noch herausfinden.

Die Bürger-Energie-Genossenschaft Südwestpfalz Saarpfalz hat in der Region Vieles vor. Bald sollen Freiflächen-PV und Agri-PV-Anlagen dazukommen (siehe Symbolbild).
Die Bürger-Energie-Genossenschaft Südwest hat in der Pfalz Vieles vor. Bald sollen Freiflächen-PV und Agri-PV-Anlagen (siehe Symbolbild) in Gemeinden rund um Zweibrücken entstehen.

Für die Planung und die Abstimmung mit Flächeneigentümern und Behörden sei man gerade auf der Suche nach PV-Projektierungspartnern, die in dieser Phase das Risiko eingehen, später aber weniger als 50 Prozent der Anteile an der Anlage halten", sagt Paul. Den Großteil der Anteile soll im späteren Betrieb dann die Genossenschaft und die Gemeinde halten. Ganz einfach seien die Verhandlungen mit den PV-Firmen nicht.

Wenn Gemeinde und Genossenschaft auch ein Stück vom Kuchen abhaben wollen, sagen manche PV-Firmen erstmal: `Nein.´

Ähnliche Projekte gehen auch die Genossenschaften Nord-Pfalz-Energie im Donnersbergkreis und Lauter-Strom in Kaiserslautern und Umgebung an. Und es kommen neue dazu: So hat sich vor Kurzem in Kaiserslautern der Verein Energie Dansenberg gegründet. Das gemeinsame Ziel: Geld aus Sonnenenergie im Ort belassen.

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