"Der Natur ganz nah" - unter diesem Motto soll die Landesgartenschau 2032 in Pirmasens stehen. Die Stadt will sich jetzt offiziell bewerben. Dafür hat sie ein erstes Konzept. Darin verweist sie auf ihre Lage am Rande des Biosphärenreservats Pfälzerwald. Und auf ihre Geschichte: Schon Landgraf Ludwig IX. von Hessen-Darmstadt wusste im 18. Jahrhundert die Natur rund um Pirmasens zu schätzen.
"Grünachse" mitten durch Pirmasens
Die Stadt will in ihrer Bewerbung mit einer "Grünachse" punkten - eine Verbindung von der Innenstadt über den Alten Friedhof und das Rauschenbrunner-Tal bis zum Freizeitgelände Eisweiher. "Die Grünverbindung quer durch die Stadt gibt es ja bereits fast", sagt Oberbürgermeister Markus Zwick (CDU). "Die möchten wir mit dem Landesgartenschau-Konzept jetzt weiterentwickeln." Die klassischen Gartenschau-Flächen für Freiland- und Hallenschauen will die Stadt im Rauschenbrunner-Tal unterbringen und anschließend zurückbauen.
In der Innenstadt soll es grüner und klimafreundlicher werden. Dabei sollen Klimaparks und Bürgergärten eine Rolle spielen. Die sollen zum Beispiel in der Kaffeegasse und in der Straße Am Wedebrunnen entstehen. Außerdem soll der Baumbestand aufgestockt werden. Zum Beispiel in der Alleestraße, die dadurch erst zur Allee wird. "Die massive Durchgrünung der Innenstadt ist wichtig für das Klima", sagt André Jankwitz, Landschaftsarchitekt im Projektteam. "Aber wir wollen auch mehr Wasser in die Stadt bringen und Regenwasser auffangen."
Landesgartenschau soll Pirmasens neue Impulse bringen
In Sachen Stadtentwicklung erhofft sich Pirmasens von einer Landesgartenschau weitere Impulse. Zum Beispiel bei der weiteren Entwicklung der Fußgängerzone, die schon jetzt teilweise umgebaut wird und neuen Fahrradwegen. Und nicht nur das: Im Tourismus, der Landschaftspflege, dem Klimaschutz und in der regionalen Wirtschaft hofftt die Stadt darauf, dass die Landesgartenschau neuen Schwung bringt. "Schon die Bewerbung ist eine Inspiration und Bereicherung für die Stadtentwicklung, wie wir durch frühere Bewerbungen bemerkt haben", sagt Zwick. "Jetzt wollen wir alles dafür tun, den Zuschlag zu bekommen. Eine Landesgartenschau ist ein Motor für die Stadt."
Ideenboxen in ganz Pirmasens über den Sommer
Mitte Juli startet die erste Bürgerbeteiligungsphase für das weitere Konzept. Dass die Menschen daran beteiligt werden, ist eine der Bedingungen für die Bewerbung. Die Stadt stellt dazu zunächst neun Ideenboxen im Stadtgebiet auf. Auch in der Jugendherberge soll es eine geben, damit auch jüngere Köpfe an dem Prozess beteiligt werden.
Gäste und Bürger in Pirmasens können Ideen einbringen
Auf den dazugehörigen Formularen können Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Gäste in Pirmasens, ihre Bedürfnisse an die Stadtgestaltung notieren. Fragen sind zum Beispiel "Was fehlt am Eisweiher?" oder "Was können wir mit dem Gelände auf Dauer machen?" Aber auch über freie Ideen freut sich die Stadt. Bei Workshops im Herbst sollen die Ideen aus den Boxen dann gemeinsam weiterentwickelt werden, bis das Konzept zum Bewerbungsschluss im März 2025 steht.
Pirmasens hatte sich bereits in den Jahren 2000 und 2008 um die Ausrichtung einer Landesgartenschau beworben - den Zuschlag dafür hat die Stadt allerdings kein einziges Mal bekommen.