Florian Kemkes, der Leiter des Forstamtes Westrich, blickt auf die vielen kleinen Bäume, die unweit des Forsthauses Beckenhof bei Pirmasens im vergangenen Herbst gepflanzt worden sind. "Bislang haben wir hier eine Baumart. Das sind Douglasien", sagt der Forstamtsleiter - und ergänzt: "Wir wollen hier einen Mischwald erzeugen und möglichst viele Baumarten in die nächste Generation bringen."
Der Wald braucht künftig viele verschiedene Baumarten
Das aus gutem Grund: Der Klimawandel setzt auch dem Pfälzerwald zu. Ein Mischwald, so die Hoffnung des Försters, soll besser mit den Veränderungen des Klimas zurechtkommen. "Wenn eine Baumart ausfällt, sind noch andere da, die den Wald bilden können", erläutert Kemkes. Denn auch der Forstamtsleiter kann nicht sagen, welche Baumarten künftig im Pfälzerwald überleben.
So wurden am Beckenhof 3.000 kleine Weißtannen und Buchen gepflanzt, in anderen Bereichen des Forstamtes auch Winterlinde, verschiedene Ahornarten oder Esskastanie. "Wir schauen dabei immer, was steht im Umfeld. Und so bringen wir in kleinen Gruppen Baumarten ein, die nicht in der Umgebung stehen", sagt der 30-Jährige.
Wenn der Pfälzerwald überleben soll, müssen auch die Menschen mithelfen
Denn die Wälder leiden unter der Trockenheit. Darauf stellt sich auch das Forstamt Westrich ein. Unter dem Titel "Wald der Zukunft" soll ein Bestand an Bäumen geschaffen werden, der mit dem Klimawandel bestmöglich zurecht kommt. Der Förster nimmt aber auch die Menschen in die Pflicht: "Es hängt davon ab, wie wir selbst agieren. Wenn die Temperaturen noch weiter in die Höhe steigen, wir noch mehr CO2 ausstoßen und der Klimawandel dadurch weiter verschärft wird, dann werden sehr viele Bäume Probleme bekommen. Wir müssen alle daran arbeiten, dass wir den CO2-Ausstoß etwas verringern."
Denn das, was im Forstamt Westrich und auch andernorts derzeit getan werde, sei eine Hilfe für die Zukunft. Rund 80 Jahre dauere es, bis ein Baum geerntet werden könne. Der "Wald der Zukunft" ist also bereits für die folgende Generation gedacht.
Bäume werden fast ausschließlich nur noch im Herbst und Winter gepflanzt
Gepflanzt werden die Bäume übrigens im Herbst: "Früher wurde im Frühjahr und im Herbst gepflanzt. Mittlerweile sind wir davon abgekommen. Wir haben im Forstamt Westrich im vergangenen Jahr nur noch im Herbst gepflanzt. Die jungen Bäumchen können dann noch möglichst viele Niederschläge im Winter mitnehmen, damit sie dann gut für den trockenen Sommer geeignet sind", sagt Kemkes.
Es soll eine Verbindung der Bäume im Pfälzerwald entstehen
Zudem werden die Bäume ganz bewusst in kleineren Gruppen an verschiedenen Orten in die Erde gesetzt. "Die Natur soll sich zwischendrin verjüngen, es soll eine Verbindung geben zwischen den Bäumen, die wir pflanzen, und denjenigen, die hier schon stehen", erläutert Kemkes.
Während der Forstamtsleiter diese Worte sagt, wirft er auch immer wieder einen Blick in den Holzschutz, der die kleinen Bäume umgibt. Dieser soll verhindern, dass Rehe die Knospen fressen. Viele der Bäume scheinen gut über den Winter gekommen zu sein. "Derzeit ist es auch noch ordentlich feucht im Wald. Die Frage wird sein, wie sie den Sommer überstehen", berichtet Kemkes.