Mitte Juni des vergangenen Jahres hielt ein Waldbrand zwischen Rodalben und Pirmasens die Menschen in Atem. Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass das Feuer auch auf Häuser übergreift, mussten rund 350 Personen evakuiert werden. Am Ende ging alles gut aus. Der Waldbrand konnte von zahlreichen Feuerwehrleuten gelöscht werden und die Anwohner konnten in ihre Häuser zurück.
Tempo auf 50 Stundenkilometer begrenzt Nach Waldbrand: Straße zwischen Rodalben und Pirmasens wieder frei
Nach dem Waldbrand bei Rodalben sind entlang der Landesstraße 482 alle Schäden soweit beseitigt, dass die Sperrung wieder aufgehoben ist.
Der Einsatz habe aber auch gezeigt, wie wichtig es sei, die Menschen schnell und möglichst gut warnen zu können, sagt Kurt Becker, der Büroleiter der Verbandsgemeinde Rodalben. Von Seiten der Feuerwehr gebe es den Wunsch, noch flexibler warnen zu können - mit so genannten mobilen Sirenen.
Mobile Sirenen können flexibler genutzt werden
Diese können nach Angaben des Herstellers schnell und einfach auf dem Dach eines Fahrzeuges angebracht werden. In der Sirene, die wie eine Kugel aussieht, sei ein 360-Grad-Rundlautsprecher integriert. Damit können Sprachdurchsagen gemacht werden. Beispielsweise sei es auch möglich, vorab eine Durchsage aufzuzeichnen und immer wieder abzuspielen, während man durch die Straßen fährt, informiert Becker.
Gute Erfahrungen in der Südwestpfalz
"Der Vorteil dieser mobilen Sirenen ist, dass man flexibler bei den Warnungen ist", sagt der Büroleiter. Der Kreis Südwestpfalz und auch die Verbandsgemeinde Dahn nutzen beispielsweise solche Anlagen bereits. Und die Erfahrungen in der Südwestpfalz sind bislang positiv, wie ein Sprecher der Kreisverwaltung mitteilt. Der Katastrophenschutz des Kreises hat beispielsweise eine mobile Sirene, die bislang bei Übungen getestet wurde.
Weitere mobile Sirenen sollen angeschafft werden. "Die mobilen Sirenen sind Teil des landesweit vorgesehenen Warnmittel-Mixes, den auch die Kreisverwaltung begrüßt", so der Sprecher. Ein Vorteil sei, dass die Sirenen auf verschiedenen Fahrzeugen montiert werden können. Somit sei dann nicht ein bestimmtes Feuerwehrauto bei einem Einsatz blockiert, weil die mobile Sirene gebraucht wird.
Förderprogramm für neue Sirenen nach Flut im Ahrtal
Seit der Flutkatastrophe im Ahrtal ist das Thema Sirenen generell wieder neu in den Fokus gerückt. Der Grund: Seit der Bund sein Luftschutzwarnnetz aufgegeben hat, ist vielerorts kein spezielles Sirenennetz zur Bevölkerungswarnung mehr vorhanden. Um die Sirenen auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, gibt es ein Förderprogramm des Landes.
Nach Angaben der Verbandsgemeinde Rodalben gilt dieses Förderprogramm allerdings nicht für die mobilen Sirenen. Deswegen hofft die VG, dass der Kreis Südwestpfalz die Verbandsgemeinde bei der Finanzierung der insgesamt rund 16.000 Euro teuren Sirenen unterstützt. Ob die Verbandsgemeinde auch die festen Sirenen auf den Dächern erneuern wird, steht nach Angaben des Büroleiters noch nicht fest. Die mobilen Sirenen seien zumindest schon einmal eine gute Übergangslösung, so der Büroleiter. Am Abend hat die Verbandsgemeinde beschlossen, drei mobile Sirenen für die Feuerwehr anzuschaffen.