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Baustelle Fritz-Walter-Stadion: Den "Betze" als Chance sehen

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Sebastian Stollhof
Sebastian Stollhof

Mit dem neuen Pachtvertrag für das Fritz-Walter-Stadion können sowohl der 1. FC Kaiserslautern als auch die Stadiongesellschaft in die Zukunft blicken. Es bleiben aber auch Baustellen - und Fragen. Eine Einordnung von SWR-Reporter Sebastian Stollhof.

Wenn es im Kaiserslauterer Stadtrat Lob von allen Seiten gibt und eine Entscheidung einstimmig getroffen wird, dann scheinen die städtische Stadiongesellschaft und auch der FCK einen Vertrag aufgesetzt zu haben, der fair und für beide Seiten eine Chance ist. "Scheint" deswegen, weil über die Inhalte nur in einem nichtöffentlichen Teil informiert wurde. 

Kritik an Stillschweigen zum Vertrag verständlich

Dass es Kritik an dem vereinbarten Stillschweigen gibt, ist verständlich. Gerade die Höhe der Stadionpacht war in der Vergangenheit immer wieder ein Thema, das die Menschen bewegt hat – und auch den Bund der Steuerzahler. Es ist aber in Kaiserslautern auch nicht verwunderlich, wenn die Zahlen dennoch an die Öffentlichkeit kommen. "Die Rheinpfalz" hat bereits erste präsentiert, die sich auch mit Informationen des SWR decken. Demnach gibt es eine Mindestpacht (3,5 Millionen in der ersten Liga, 2,3 Millionen in der zweiten und 625.000 Euro in der dritten Liga). 

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Ist der FCK erfolgreich, profitiert auch die Stadt Stadtrat stimmt neuem Pachtvertrag für Fritz-Walter-Stadion zu

Eineinhalb Jahre lang wurde verhandelt, jetzt folgte grünes Licht: Der Stadtrat in Kaiserslautern hat am Montag einem neuen Pachtvertrag für das Fritz-Walter-Stadion zugestimmt.

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Dazu kommt - wie auch der FCK mitgeteilt hat - eine sogenannte Umsatzpacht. Heißt: Ist der FCK erfolgreich, erzielt er einen entsprechenden Umsatz, profitiert auch die Stadt davon. So hat es FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen gegenüber dem SWR beschrieben. Allen Beteiligten dürfte aber auch klar sein, dass ein Geschäftsjahr der Profifußballsparte - wie das vergangene - mit einem Umsatz von mehr als 60 Millionen Euro nicht jedes Jahr drin ist. Dem Einzug ins DFB-Pokalfinale sei Dank.

FCK will sich um Logenturm im Fritz-Walter-Stadion kümmern

Baustellen gibt es im und um das Fritz-Walter-Stadion zudem noch einige – und das sind nicht nur die notwendigen, geplanten Arbeiten wie beispielsweise eine neue Heizung oder im Bereich der Digitalisierung. Der FCK will sich nun den seit der WM 2006 leerstehenden Bereichen des Logenturms der Osttribüne annehmen. Bei einem Zuschauerschnitt von mehr als 44.000 Fans in der vergangenen Saison sollten sich da doch interessante Ansätze finden. Andererseits wird das aber wohl auch nicht günstig werden.

Was passiert mit dem Stadionnamen?

Wenig überraschend ist, dass auch im neuen Pachtvertrag die Namensrechte für das Stadion thematisiert sind. Am Namen Fritz-Walter-Stadion soll nicht gerüttelt werden, es gibt aber nach SWR-Informationen die Möglichkeit eines Namenszusatzes. Das könnte Geld in die Kassen des FCK und der Stadiongesellschaft spülen. Ob und wann dieses Thema angegangen wird, ist offen. Auch werden beide Seiten weiter daran arbeiten müssen, wie sich das Stadion noch besser außerhalb der Spieltage nutzen lässt.

SWR-Reporter Sebastian Stollhof
SWR-Reporter Sebastian Stollhof

Abzuwarten ist auch, was die Genehmigungsbehörde ADD zu diesem Vertrag sagen wird. Und dann ist da noch die Frage, was mit den Flächen rund um das Stadion passiert? Wichtig ist es, hier die Anwohnerinnen und Anwohner mitzunehmen. Denn so stadtbildprägend, so besonders das Stadion oberhalb und doch in der Stadt ist - für die Menschen, die in der Umgebung wohnen, ist das auch eine Belastung. 

Der FCK ist die stärkste Marke der Stadt

Oberbürgermeisterin Beate Kimmel (SPD) hat Recht, wenn sie den FCK als die stärkste Marke der Stadt bezeichnet. Bundesweit sorgt die besondere Atmosphäre auf dem Betze immer wieder gerade bei den Flutlichtspielen zur Primetime an Samstagabenden für Aufmerksamkeit. Gleichwohl betont die Oberbürgermeisterin aber ebenfalls zu Recht, dass die Stadt ihre Vermögenswerte "sinnhaft" einsetzen muss. Wie hat es Stefan Weiler, der Geschäftsführer der Stadiongesellschaft, so treffend gesagt: Man sollte den "Betze" als Chance sehen. 

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