Lautrer Kerwe im Oktober

Kommentar: Oktoberkerwe nach zwei Jahren Coronapause

Volksfest in Kaiserslautern bei steigenden Coronazahlen 

Stand
AUTOR/IN
Janine Putzek

In einer euphorischen Mitteilung kündigt die Stadt Kaiserslautern die Oktoberkerwe an. Nach zwei Jahren Pause wird das Volksfest nun wieder ohne Einschränkungen gefeiert. Gedanken dazu von SWR-Reporterin Janine Putzek.

Da kommt Freude auf, wir haben lange genug zu Hause gehockt, jetzt muss wieder gefeiert werden. Oder? Nach zwei Jahren ist Corona aber leider nicht einfach verschwunden. Im Gegenteil: Die Zahlen steigen jetzt im Herbst wieder rasant an. Bei diversen Herbstfesten in der Westpfalz sind die Neuinfektionen anschließend in den Gemeinden exponentiell angestiegen. Zu den steigenden Zahlen kommt das fehlende Pflegepersonal und zu wenig Platz in den Krankenhäusern, die wegen Krieg und Energiekrise Betten schließen müssen.

SWR-Reporterin Janine Putzek.
SWR-Reporterin Janine Putzek.

Doch gerade wegen dieser ganzen Krisen braucht es auch mal eine bunte Abwechslung wie die Oktoberkerwe. Sich zu Hause zu isolieren mag zwar vor Corona schützen, aber schön ist es auch nicht - nicht zuletzt können dadurch psychische Erkrankungen entstehen.  

Das Dilemma zwischen Corona und Lebensfreude 

Es ist ein Zwiespalt: Gehe ich auf die Kerwe, um Spaß zu haben und zu feiern und setze mich damit dem Risiko aus, (wieder) an Corona zu erkranken, Familienmitglieder und Freunde anzustecken? Bleibe wie die letzten zwei Jahre ich zu Hause in meiner vielleicht noch kalten Wohnung und mit dem Wissen um Krieg und Krisen? Irgendwann muss das Leben weitergehen und vielleicht hilft da nur ein Mittelweg: Auf die Oktoberkerwe gehen, sich aber Corona als relevante Gefahr bewusst sein. Das heißt sich den altbekannten Maßnahmen besinnen, auf Abstand achten, vielleicht eine Maske tragen, sich impfen lassen und Hygieneregeln. Doch letzten Endes muss jeder für sich persönlich das Risiko einschätzen, auf die Oktoberkerwe zu gehen. 

Stand
AUTOR/IN
Janine Putzek