Es war ein holpriger Start nach den Sommerferien für die Kindertagesstätte Eichenwäldchen in Kriegsfeld. In den Sommerferien hatten statt spielender Kinder Mäuse sprichwörtlich auf den Tischen getanzt und fast alle Räume der Kita in Beschlag genommen. Ihre Hinterlassenschaften: angeknabbertes Essen, Spielzeug und Mäusekot und Urin in fast jeder Ecke. Ein Schock für alle und kein sicherer Ort mehr für Kinder. Ortsbürgermeister Albert Ziegler musste sofort handeln und die Kids umquartieren. "Sicherheit geht vor!" Die kleinen Nager können zwar süß sein, aber eben auch Krankheiten übertragen, weiß auch der fünfjährige Mateo aus Kriegsfeld.
Kita Kriegsfeld betreut Kinder vorübergehend in Turnhalle
Seit einigen Tagen ist die angrenzende Turnhalle der Grundschule in Kriegsfeld deshalb umfunktioniert worden zu einer riesigen Spielwiese. Die Notbetreuung mit Teddybären, Puppen, Puzzles, Mal- und Bastelzeug und gemütlichen Kuschel-Ecken ist für die Kids eine "coole Sache". Und auch die Erzieher sind froh, dass alle an einem Strang gezogen haben, um spontan mal eben so ein Angebot aus dem Boden zu stampfen, damit die Kinder betreut und Eltern entlastet sind.
Schädlingsbekämpfer vor Ort - Kita muss desinfiziert werden
Mit spezieller Ausrüstung mussten Schädlingsbekämpfer sich erst mal einen Überblick über die Mäuseplage in der Kindertagesstätte Eichenwäldchen verschaffen. Mithilfe von sogenannten „Radar“-Fallen konnten die Tiere aber schnell eingefangen und unschädlich gemacht werden. Die Plage scheint bekämpft, zur Sicherheit stehen aber auch jetzt noch einige Mäusefallen in den Räumlichkeiten. Zurzeit wird alles gereinigt und desinfiziert, jeder Winkel muss gesäubert werden. Neben den Reinigungskräften der Kita ist aktuell eine externe Firma alles am schrubben und abwischen.
Schadenshöhe noch nicht abzuschätzen
Da die Mäuse es sich nicht nur in den Gruppen-Räumen gemütlich gemacht hatten, sondern auch in den Schränken unterwegs waren, wird vermutlich einiges an Spielzeug im Mülleimer landen müssen. Wie hoch der Schaden ist, lässt sich zurzeit noch nicht abschätzen. Alles, was kleinteilig ist und nicht abgewaschen werden kann, muss entsorgt werden.
Größere Spielsachen, die man gut reinigen und desinfizieren kann, konnten aber gerettet werden. Die gelagerten Spielsachen im Keller hat es zum Glück nicht erwischt, hier hatten die Mäuse keinen Zugang. Das Material hat zwischenzeitlich in der Turnhalle gute Dienste geleistet. Einiges müsse jetzt aber neu angeschafft werden, was sicherlich ins Geld geht, sagt Kita-Leitung Jenny Knirsch.
Wie kamen die Mäuse in die Kita?
Bisher gibt es nur Vermutungen, wo die Mäuse sich eingeschlichen haben, um ihre Familie zu gründen. Ein mögliches Schlupfloch habe man verschlossen, heißt es vom Ortsbürgermeister. So etwas hat es in Jahrzehnten in der Kindertagesstätte jedenfalls noch nie gegeben. Wie viele Mäuschen es am Ende genau waren, weiß keiner. Gerüchten zufolge an die 100 Tiere, das sei aber maßlos übertrieben, sagt Kita-Leiterin Jenny Knirsch. Sie hatte verendete Mäusebabys gefunden, die vermutlich wegen zu wenig Nahrung von selbst gestorben seien.
Kita öffnet kommende Woche wieder
Alle Reinigungsarbeiten sollen bis zum Wochenende abgeschlossen sein, heißt es seitens der Ortsgemeinde. Das Gesundheitsamt war in dieser Woche schon vor Ort und bestätigt, dass die ergriffenen Maßnahmen durch die Schädlingsbekämpfer greifen. Wenn nichts dazwischen kommt, sollen die Jungen und Mädchen ab Montag wieder in ihren gewohnten Kita-Räumen spielen dürfen. Und sich so richtig austoben - dann ohne Mäuse.