Prävention gegen Hautkrebs in der Waschmühle Kaiserslautern

Hautarzt untersucht Muttermale

Präventionstag gegen Hautkrebs in Kaiserslauterer Freibad

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AUTOR/IN
Katja Even
Bild von Katja Even, Redakteurin im SWR Studio Kaiserslautern

Der Kaiserslauterer Hautarzt Martin Lorenz hat im Freibad Waschmühle mehrere Dutzend Menschen in Sachen Hautkrebs beraten und untersucht. Und er ist fündig geworden.

Zweimal weißer Hautkrebs, einmal die Vorstufe davon. Das ist die Bilanz des Tages von Hautarzt Martin Lorenz bei der Hautkrebsprävention im Freibad Waschmühle in Kaiserslautern. Gleich mehrere Dutzend Patienten hat er untersucht.

Walter Kittmann zum Beispiel hält ganz still und lässt Hautarzt Martin Lorenz geduldig seine Haut mit der Lupe auf auffällige Muttermale untersuchen. Der 97-jährige Kittmann, nur in Badehose bekleidet, steht mit seinem Rollator vor dem Stand der Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz. Hinter ihm leuchtet in zartem, einladendem himmelblau das Wasser im riesigen Becken der Kaiserslauterer Waschmühle.

Kittmann hat in seinem langen Leben schon viel erlebt, die Hautkrebsprävention lässt er sich nicht nehmen. Vor allem dann nicht, wenn sie sich mit einem Freibadbesuch kombinieren lässt. "Alles in Ordnung", kommt kurz darauf von Hautarzt Lorenz die Entwarnung. Außer, dass die Pergamenthaut des Seniors empfindlich ist, gebe es nichts Auffälliges, was auf Hautkrebs hindeuten könnte.

Viele Muttermale sind bei der Untersuchung unauffällig

Lorenz hat ordentlich zu tun, begutachtet mit seiner Lupe, schaut mit bloßem Auge Muttermale an, berät und verteilt kleine Tuben Sonnencreme - Lichtschutzfaktor 50 plus. Und er räumt mit dem Mythos auf, dass die Bestandteile von Sonnencreme schädlicher sind als etliche Sonnenbrände im Laufe eines Lebens.

Noch viel wichtiger als das Eincremen sei es, sich mit Sonnenhut und T-Shirts und sogar UV-Shirts frühzeitig vor der Sonne zu schützen. Was viele nicht wissen: Menschen mit Hauttyp zwei bis drei - also der empfindlichere Typ - können lediglich zehn Minuten in der Sonne liegen, bevor eine Rötung der Haut auftritt.

Prävention gegen Hautkrebs in der Waschmühle Kaiserslautern
Dr. Martin Lorenz hatte seine "mobile Praxis" in der Waschmühle aufgebaut.

Deutlich mehr Hautkrebserkrankungen nachgewiesen

"Hautkrebserkrankungen steigen seit den 80er Jahren exponentiell", sagt Lorenz. Das liege natürlich auch daran, dass es seit Ende der 90er Jahre Vorsorgeuntersuchungen gebe und Hautkrebs viel früher und häufiger festgestellt werde.

"Die Haut hat ein Sonnenkonto und kann eine bestimmte Anzahl an Sonnenstunden tolerieren. Wenn das überzogen wird, versagen die Reparaturmechanismen der Haut und es kann zu Hautkrebs kommen", sagt Lorenz. Doch:

"Nicht jeder Raucher bekommt Lungenkrebs, nicht jeder Sonnenhungrige Hautkrebs."

Extra Anreise zum Präventionstag gegen Hautkrebs in Kaiserslautern

Auch Badegast Werner Mangold findet Lorenz‘ Angebot super, die Sprechstunde ins Freibad zu verlegen und auch auffällige Muttermale näher zu untersuchen. Er ist mit seiner Nichte extra aus dem pfälzischen Erzenhausen nach Kaiserslautern gefahren. Er war im Laufe seines Lebens viel in der Sonne – er wandert gern in den Alpen. Vorsicht ist also auch bei ihm oberstes Gebot.

Er wird nach Lorenz‘ ärztlicher Beratung künftig nur noch Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 verwenden. Nach diesen wichtigen Infos bleibt für Werner Mangold, ebenso wie für den 97-jährigen Walter Kittmann, zum Abschluss des Tages dann tatsächlich nur noch eins: "Hopp in die Wesch!"

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Doc Fischer SWR Fernsehen

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