Pfalztheater mit Orpheus-Skulptur

Kosten verdoppelt

Muss Pfalztheater wegen Energiekrise schließen?

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Autor/in
Janina Schreiber
Bild von Janina Schreiber, Redakteurin in der SWR-Umweltredaktion
Jürgen Rademacher
Bild von Jürgen Rademacher, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

Das Pfalztheater in Kaiserslautern rechnet im Zuge der Energiekrise mit doppelt so hohen Kosten für Strom und Fernwärme. Droht eine zeitweise Schließung?

Nur im Falle von Versorgungsengpässen, sagt die kaufmännische Direktorin des Pfalztheaters Kaiserslautern, Simone Grub. Allerdings sei das Theater als öffentliches Gebäude dazu verpflichtet, Energie einzusparen.

Energiesparen auf verschiedenen Ebenen im Pfalztheater Kaiserslautern

"Wir sind durch unser Haus gegangen und haben genau geprüft, wo wir die Maßnahmen umsetzen können", sagt Simone Grub. So habe man individuelle Lösungen gefunden. In manchen Werkstätten, in denen mit öligen und fettigen Materialien hantiert wird, könne das Theater nicht nur kaltes Wasser aus den Hähnen fließen lassen. "Um das von den Fingern zu bekommen, brauchen Sie warmes Wasser." Auch in Räumen, in denen hochwertige Instrumente lagern, müsse geheizt werden.

Simone Grub, Kaufmännische Direktorin Pfalztheater Kaiserslautern
Simone Grub, die kaufmännische Direktorin des Pfalztheaters Kaiserslautern.

In den Büros werde nur noch auf 19 Grad Celsius, manche Flure gar nicht beheizt. Außerdem habe das Pfalzheater die Beleuchtung teilweise ausgeschaltet. Es gebe keine Anzeige mehr im Bereich des Kassenfoyers, auch die dekorative Beleuchtung sei deaktiviert. Es gebe nur noch reine Sicherheitsbeleuchtung, die sei mit der Stadt abgesprochen.

Auch keine Preiserhöhung am Pfalztheater Kaiserslautern

Diese Einsparungen können nach Angaben von Grub die Kostensteigerungen allerdings nicht decken. Sollte es tatsächlich zu einem Energie-Engpass kommen, zieht das Kaiserslauterer Theater eine tageweise Schließung in Betracht. Könnten die Versorger ihre Energielieferungen gewährleisten, bleibe das Pfalztheater aber in jedem Fall offen. Auch eine Preiserhöhung sei nicht geplant.

"Das Theater zu schließen, wäre der absolute Worst Case!"

Im Zuschauerbereich werde eine Temperatur vorgehalten, die laut Simone Grub "keine Frostbeulen verursacht" - also mindestens 20 Grad. Auch die Lüftung werde weiter betrieben. Diese verbrauche zwar viel Energie - werde sie aber ausgeschaltet, käme man wieder mit den Corona-Regeln in Konflikt.