Trotz des Streiks bei den Lokführern "wagten" sich ein paar Menschen an den Hauptbahnhof in Kaiserslautern. Es fallen, Dank des Notfallfahrplans, nicht alle Verbindungen aus.

Notfallfahrplan greift

Trotz Streiks: Manche Züge fahren von und nach Kaiserslautern

Stand

Geduldsprobe für Pendler: Weil die Lokführer bis Montagabend streiken, werden viele Regionalzüge im Westen der Pfalz nur sporadisch fahren oder gleich komplett ausfallen.

Am Hauptbahnhof in Kaiserslautern herrscht am ersten Tag des Streiks kein kompletter Stillstand. In der Bahnhofshalle sind einige Menschen unterwegs, aber trotzdem deutlich weniger als üblich, berichtet unser Reporter vor Ort. Auf der Anzeigetafel stehen die Züge, die trotz des Streiks bei den Lokführern fahren. Möglich macht dies der Notfallfahrplan der Bahn.

Der zuständige Schienen-Zweckverband teilte mit, dass die Regionalbahnen zwischen Landstuhl und Kaiserslautern zusätzlich in KL-Vogelweh und KL-Einsiedlerhof halten - und zwar einmal in der Stunde. Danach halten die Züge am Hauptbahnhof in Kaiserslautern. Das Ganze gilt auch in umgekehrter Richtung. "Insgesamt wird mit den 24 zusätzlichen Halten am Bahnhof Einsiedlerhof und den 29 zusätzlichen Halten am Haltepunkt Vogelweh eine angemessene Schienenanbindung gesichert", so der Zweckverband.

Zug von Kaiserslautern nach Mannheim und Neustadt fährt - aber nicht so oft

Auch die Züge zwischen Kaiserslautern und Neustadt beziehungsweise nach Mannheim fahren trotz Streiks. Allerdings nicht wie gewohnt jede halbe Stunde, sondern im Zweistundentakt. Pendler am Hauptbahnhof in Kaiserslautern haben gegenüber dem SWR am ersten Streiktag ihrem Ärger Luft gemacht.

"Da sagen die Politiker, man soll auf Bus und Bahn umsteigen, dann fahren die nicht. Die Leute müssen doch gucken, wie sie zur Arbeit kommen", kommentiert eine Bahnreisende in Kaiserslautern den angekündigten Streik bei den Lokführern gegenüber dem SWR. "Die wollen (am Verhandlungstisch; Anm.d.Red.) einfach nur ihre Maximalforderungen durchsetzen. Das nenne ich nicht Verhandlungen", meint eine andere Pendlerin und spricht damit die festgefahrenen Tarifgespräche zwischen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL an. Es gibt aber auch Stimmen, die den erneuten Streik verstehen. Trotzdem überwiegt bei vielen der Frust.

Notfallfahrplan der Bahn greift auch im Raum Kaiserslautern und Pirmasens

Nach Auskunft des Zweckverbandes, in dessen Auftrag die Deutsche Bahn in der Pfalz fährt, gilt bis Montagabend in großen Teilen der Notfallfahrplan, der schon bei der Arbeitsniederlegung Anfang Januar in Kraft getreten war. Allerdings sei auch dieser Fahrplan nicht in Stein gemeißelt: Mitte Januar waren zum Beispiel auch Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn in den Streik getreten - was dazu geführt habe, dass auf mehreren Strecken in der Pfalz trotz Ankündigung gar keine Züge fahren konnten. Die privaten Bahnanbieter in der Pfalz haben bereits mitgeteilt, dass ihre Züge von dem Streik nicht betroffen sein werden.

Reisende sollen Pläne der Züge im Westen der Pfalz überprüfen

Auf jeden Fall bitten sowohl der Zweckverband als auch die Deutsche Bahn darum, regelmäßig im Internet die Zugverbindung, die man nutzen möchte, zu überprüfen. Wer Tickets gekauft hat, kann sie an einem anderen Tag nutzen - auch schon am Montag oder Dienstag. Die Zugbindung der Fahrkarten fällt weg, auch Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden.

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Streik der Lokführer soll sechs Tage dauern

Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hat angekündigt, dass ihre Mitglieder bis Montag die Arbeit niederlegen werden - also für insgesamt sechs Tage. Damit ist dieser Streik der längste in der bisherigen Tarifrunde. Die GDL fordert unter anderem eine Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Die bisherigen Angebote der Deutschen Bahn wurden von der Gewerkschaft abgelehnt.

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