Immer wieder Störungen während Boxfilm

TikTok-Trend: Jugendliche verwüsten während "Creed III" Kinos in Pirmasens und Kaiserslautern

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Autor/in
Nadine Lindacher
Bild von Nadine Lindacher, Redakteurin im SWR Studio Kaiserslautern

Ein Ort, um zu entspannen und in Ruhe einen Film zu genießen. Seit die "Rocky"-Fortsetzung "Creed III" in den Kinos läuft, ist es mit der Ruhe allerdings vorbei - auch in Pirmasens und Kaiserslautern.

Hintergrund ist ein weltweiter TikTok-Trend, bei dem sich vor allem junge Kinobesucher im Boxfilm "Creed III" dabei filmen, wie sie den Kino-Saal verwüsten und andere Besucher stören oder sogar körperlich angreifen.

Pirmasens: Mehrere Beschwerden während "Creed III"

Wie der Betreiber des Walhalla-Kinos in Pirmasens, Theodor Sieber, berichtet, gab es während solcher Vorstellungen auch in seinem Kino schon etliche Beschwerden von Kinobesuchern und das Kinopersonal musste einschreiten. Vor allem Jugendliche hätten im Saal randaliert, mit Popcorn, Nachos und Getränken um sich geworfen und seien so laut gewesen, dass sich die anderen Besucher nicht mehr auf den Film konzentrieren konnten. Erst die Androhung, dass die Störer des Kinos verwiesen werden, habe wieder für Ruhe im Saal gesorgt.

Inzwischen würden vor allem junge Leute schon beim Kauf der Kinokarten darauf hingewiesen, dass sie sich friedlich zu verhalten hätten. Die Altersgrenze für den Film auf 18 Jahre anzuheben - das kann jedes Kino individuell festlegen - kommt für Sieber aktuell aber nicht infrage. Besonders die Jugendlichen seien nämlich die stärkste Besuchergruppe des Boxfilms.

Kinosäle in Kaiserslautern sehen aus "wie Sau"

Ebenfalls zu kämpfen mit der aktuellen Internet-Challenge hat das UCI in Kaiserslautern. Hier sähen die Säle nach einer "Creed III"-Vorstellung aus "wie Sau", sagte ein Kinomitarbeiter. Auch in Kaiserslautern pöbelten Jugendliche immer wieder und störten damit die restlichen Kinobesucher. Das Kinopersonal müsse immer wieder eingreifen und für Ruhe sorgen.

Jugendliche haben Kinomitarbeiter aufgelauert

Besonders krass: Nach einer Vorstellung habe eine Gruppe Jugendlicher, die während des Films ermahnt wurde, einem Kinomitarbeiter aufgelauert, um ihn zu verprügeln. Nur ein deeskalierendes Gespräch habe den Angaben nach Schlimmeres verhindern können.

Auch im UCI in Kaiserslautern werde die potentielle Zielgruppe dieses Internettrends, also Jugendliche und junge Erwachsene, schon beim Kauf der Kinokarten darauf hingewiesen, dass sie sich zu benehmen hätten. Auch hier gebe es bislang keine Pläne, den Film aus dem Programm zu nehmen oder die Altersgrenze anzuheben. Das könne sich aber, je nach Lage, schnell ändern.

In den Kinos in Zweibrücken und Ramstein beobachtet man die Lage

Keine Zwischenfälle dieser Art gab es bislang in den Kinos in Zweibrücken und Ramstein. Das bestätigten die Kinomitarbeiter. Allerdings beobachte man die Situation sehr genau und schaue auch während der Filmvorstellung immer mal wieder im Saal nach, ob noch alles in Ordnung sei.

So nachteilig sich der TikTok-Trend auch auf viele Kinos auswirke, sei er doch auch in einem Punkt gut für die Kinobetreiber. "Creed III" sei deutlich besser angelaufen und habe bislang mehr Publikum angezogen als alle Prognosen das hätten vermuten lassen. Da sind sich die Kinobetreiber in der Westpfalz einig.

Koblenz

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Unruhen im Koblenzer Kino: Am Wochenende mussten im KINOPOLIS einige Vorstellungen des Boxfilms "Creed III" unterbrochen werden - vermutlich wegen eines fragwürdigen TikTok-Trends.

Am Nachmittag SWR4 Rheinland-Pfalz