Ein Jahr nach dem Waldfeuer in Südwestpfalz

Pfälzerwald regeneriert sich nach Waldbrand bei Rodalben nur langsam

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Autor/in
Alexandra Dietz
SWR-Reporterin Alexandra Dietz kuschelt die Orakel vor ihrem großen Einsatz. Vielleicht bringt's ja was!

Vor einem Jahr gab es bei Rodalben in der Südwestpfalz einen Waldbrand, der die Region in Atem gehalten hat. Ein Jahr später sieht man die Spuren des Feuers noch immer.

Verkokelte Baumstümpfe, schwarze verbrannte Äste, abgestorbene Baumkronen, der Steilhang an der Landstraße 482 zwischen Pirmasens und Rodalben ist auch ein Jahr nach dem Waldbrand noch immer stark gezeichnet vom Feuer. Auf einer Fläche von etwa fünf Fußballfeldern gibt es viele kahle Stellen, überall liegt noch Totholz. Mit Absicht, sagt Florian Kemkes. Er ist Leiter im Forstamt Westrich und der Blick auf die riesige zerstörte Fläche tut weh, sagt er. Denn bis der Wald an dieser Stelle wieder wie früher aussieht, kann es Jahre bis Jahrzehnte dauern.

Abgebrannte Baumstümpfe und verkokelte Äste bleiben nach dem Waldbrand vor einem Jahr liegen. Der Wald soll sich so selbst regenerieren.
Der Forst in der Verbandsgemeinde Rodalben überlässt den Wald seit dem Brand sich selbst. So soll er sich natürlich regenerieren können.

Wenn ein Wald, der 60-70 Jahre gewachsen ist, in wenigen Stunden vernichtet wird, tut das einem Försterherzen weh.

Der aktuelle Zustand des Pfälzerwaldes bei Rodlaben ist noch nicht gut

Nach dem Feuer hatte ein Spezialkran hunderte Bäume, die den Hang herunterzufallen drohten, gefällt und aus dem Gefahrenbereich entfernt. Die Landstraße musste während der Arbeiten gesperrt bleiben, aus Sicherheitsgründen. Wenn man ein Jahr nach dem Waldbrand an der Stelle vorbeifährt, sieht man noch immer eine große kahle Fläche. Doch die Natur erwacht langsam wieder zum Leben, hier und da sprießen kleine, saftig grüne Triebe.

Nicht nur Hecken und kleine Pflänzchen treiben, sagt Kemkes. Er habe in den vergangenen Wochen immer mehr Keimlinge von Robinien, Birken und Pappeln entdeckt. Der Förster hofft, dass die Bäume es schaffen. Denn der Hang ist sehr steil und felsig. Dadurch dass die Fläche kahl liegt, knalle die Sonne den ganzen Tag darauf. Durch den Wind trockne die Fläche sehr schnell aus, erklärt er. Diese Bedingungen machten es den kleinen Bäumchen extrem schwer, überhaupt zu keimen und heranzuwachsen. Die vielen Felsen und Steine tun ihr Übriges, denn für die Bäume ist es dadurch viel schwerer, ihre Wurzeln entsprechend verankern zu können.

Feuerwehr Rodalben hat nach Waldbrand aufgerüstet

Gefährliche Einsatzbereiche wie der Steilhang an der Landstraße waren damals und sind auch heute für Einsatzkräfte eine Gefahr. Deshalb hat die Verbandsgemeinde Rodalben Geld in die Hand genommen, um die freiwilligen Feuerwehrleute besser auszubilden. Wehrleiter Christoph Kästner war zu einer Spezialausbildung in Portugal und hat den Feuerwehrleuten dort bei der Brandbekämpfung über die Schultern geschaut. Sein Wissen gibt er auch den Kollegen in der Südwestpfalz weiter.

Mit dieser neuen sichereren Schutzausrüstung können die Feuerwehrleuter im Notfall auch näher an Flammen herangehen, um Brände im Wald besser löschen zu können.
Die Verbandsgemeinde Rodalben hat für die freiwillige Feuerwehr nach dem Brand im Steilhang neue sicherere Schutzausrüstung für die Einsatzkräfte angeschafft.

Mit der neuen Ausrüstung können die Einsatzkräfte auch bei hohen Flammen zum Einsatzort im Hang. So ist es ihnen möglich, brennende Waldflächen besser zu erreichen und aus der Nähe zu löschen. Die sichere Kleidung schützt vor Hitze, Ruß und kleinsten Funken. Angeschafft hat die Verbandsgemeinde Rodalben feuerfeste Handschuhe, eine Schutzbrille, Atemmaske, Nacken- und Haarschutz und speziell für Waldbrände hergestellte Kleidung. Nicht jeder Feuerwehrmann hat seine eigene Ausrüstung, diese Spezialeinsatz-Kleidung wird geteilt.

"Politik muss Feuerwehren sicherer ausstatten"

Für Verbandsbürgermeister Wolfgang Denzer in Rodalben sind Investitionen in die Feuerwehren und Einsatzkräfte ein absolutes Muss. Denn die Waldbrandgefahr sei latent im Pfälzerwald, sagt er. Das sei eine Herausforderung, da es schlichtweg immer wieder passieren könne. Die Politik müsse die Feuerwehrkameraden daher bestmöglich ausstatten. Auch die regelmäßige Ausbildung sei notwendig.

Da gibt es keine zwei Meinungen: die Feuerwehr muss gut ausgestattet sein.

Bestes Know How und Ausrüstung können bei Waldbrand keine Wunder bewirken

Wehrleiter Christoph Kästner von der Freiwilligen Feuerwehr Rodalben weiß aber, dass es gegen einen Brand wie damals keine Wundermittel gibt: "Weil einfach der Wind an dem Tag, die geringe Luftfeuchtigkeit, hohe Temperatur und in Verbindung mit dem Steilhang zu dieser schnellen Brandausbreitung geführt hat." Auch mit der sichereren Ausstattung heute und den Fähigkeiten durch die Ausbildung im Ausland hätte man den Brand vor einem Jahr nicht schneller oder effektiver bewältigen können, da ist Kästner sicher.

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