Das Warnmeldesystem für Mobiltelefone soll Menschen mit einem schrillen Handysignal vor Katastrophen wie Hochwasser oder Waldbrände warnen. Im Dezember vergangenen Jahres hatte es beim bundesweiten Warntag einen Probedurchlauf mit dem neuen System in der Westpfalz gegeben.
Anlass für die Einführung ist die Flutkatastrophe im Ahrtal
Cell Broadcast sei aufgrund der Flutkatastrophe im Ahrtal im Sommer 2021 eingeführt worden, sagt der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr Kaiserslautern, Stephan Moritz. Damals wurden viele Menschen durch die bestehenden Warnsysteme, zu denen Sirenen, Radiodurchsagen und die Handy-Warnapps wie Katwarn und NINA gehören, nicht erreicht.
Bei dem neuen Warnsystem Cell Broadcast werden Nachrichten wie Rundfunksignale an alle kompatiblen Geräte geschickt, die in einer Funkzelle eingebucht sind – daher der Name Cell Broadcast (zu deutsch: Übertragungszelle). Ausgelöst werden die Warnmeldungen von den für Katastrophenfälle zuständigen Landesbehörden.
Keine Extra-App auf dem Smartphone erforderlich
Ein klarer Vorteil von Cell Broadcast sei, sagt Moritz, dass Handybesitzer keine zusätzliche App auf ihrem Gerät installieren müssten. Das wiederum sei bei NINA und KATWARN der Fall. Zudem erklinge der schrille Warnton auch, wenn das Handy stumm geschaltet sei. Allerdings funktioniert das Cell Broadcasting nicht, wenn der Flugmodus eingeschaltet sei. Dadurch sei das Handy nicht mit dem Mobilfunknetz verbunden und könne daher auch keine Warnsignale empfangen, so Moritz.
Außerdem können nicht alles Smartphones Cell-Broadcast-Nachrichten empfangen. Das gilt besonders für ältere Modelle. Dennoch bewertet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe das neue Warnsystem als einen "weiteren wichtigen Schritt zur Stärkung des Bevölkerungsschutzes".