Temperaturen von 28 Grad und eine Regenwahrscheinlichkeit von null Prozent. Das hat die Wettervorhersage nun über viele Wochen hinweg angezeigt – zum Leidwesen der Landwirtinnen und Landwirte in der Westpfalz. Die lange Phase ohne Regen hat die Böden komplett austrocknen lassen. Eine SWR-Umfrage in der Region zeigt: Das hat Folgen für die Mais- und Getreide-Ernte.
Wind trocknete Böden in der Westpfalz zusätzlich aus
Nach etwas Regen im Frühjahr hat es in der Westpfalz anschließend über viele Wochen gar nicht mehr geregnet. Außerdem hat der Wind nach Angaben der Bauern die Felder zusätzlich ausgetrocknet.
"Beim Sommergetreide sei der Zug jetzt schon abgefahren", resümiert Jochen Buß vom Dämmerhof in Odenbach im Kreis Kusel. Die Trockenheit habe die Entwicklung aller Sommerkulturen verlangsamt oder gestoppt, dazu zählen am Dämmerhof Mais, Zuckerrüben, Sommergerste und Hafer.
Zwar ist laut den Landwirten der erste Schnitt beim Heu in diesem Jahr gut gewesen, doch seither seien die Wiesen vertrocknet. Das ist insbesondere für die Milchviehbauern in der Region ein Problem – sie versuchen wegen der trockenen Wiesen aktuell Futter-Alternativen für ihre Kühe zu finden.
Milchviehbauern in der Pfalz suchen alternatives Viehfutter
Gerd Karch vom Kreuzhof bei Börrstadt im Donnersbergkreis sagt, er verfüttere jetzt notgedrungen gehäckseltes Brotgetreide an seine Kühe. "Damit die auf jeden Fall satt werden." Der Landwirt berichtet, anderenorts würden Bauern Stroh so behandeln, dass Kühe es besser verdauen können, nur um die Futterpalette in dieser Situation etwas zu erweitern.
Viele der Bauern sind in den vergangenen trockenen Jahre auf hitzeresistente Sorten umgestiegen, aber "ohne Wasser wachsen auch die resistenten Sorten nicht", so Karch.
Wer die Möglichkeiten dazu hat, beregnet die eigenen (Gemüse-)Felder, so auch Daniel Fischer vom Hitscherhof im Kreis Südwestpfalz. Neben Mais und Gemüse baut er unter anderem auch Rollrasen und Schnittblumen an.
Preise bei Bauern in der Westpfalz dürften steigen
Die Preise müsse er in diesem Jahr "moderat" steigen lassen. Und das nicht nur wegen des schlechten Ertrags, sondern weil in der Landwirtschaft auch weitere Kosten gestiegen sind.
Wenn es in den kommenden Wochen doch noch häufiger regnet, hoffen die Landwirte, dass sich zumindest der Raps oder beispielsweise die Zuckerrüben erholen könnten. Für Daniel Fischer steht auch noch die wichtige Kürbisernte auf dem Spiel, die mit der gleichnamigen Aktionswoche seinem Hitscherhof auch den Beinamen Kürbishof einbrachte.