So mancher Kaiserslauterer kann sich schon gar nicht mehr daran erinnern, wann er das letzte Mal unter der Eisenbahnbrücke nicht allzu weit vom Bahnhof entfernt in der Trippstadter Straße hindurchgefahren ist. Auch von einer unendlichen Geschichte war die Rede. Kein Wunder, schließlich begannen die Arbeiten an dem Viadukt bereits vor mehr als zehn Jahren. Dass sich aber alles so in die Länge ziehen sollte, hatte damals wohl niemand gedacht.
Eins kam zum anderen: Dem beauftragten Unternehmen wurde gekündigt, es folgten mehrere Neuausschreibungen und die Kosten schossen in die Höhe. Ursprünglich waren einmal 14 Millionen Euro für die Arbeiten geplant, derzeit liegen die Kosten nach Angaben der Stadt bei mehr als 52 Millionen. 10,5 Millionen zahlt die Stadt, den Rest übernehmen die Deutsche Bahn und das Land Rheinland-Pfalz.
Erst 2020 geht es so richtig an der Baustelle weiter
Bis es schließlich so richtig am Viadukt weiterging, war es Sommer 2020. Die Bahn hat eine neue, größere Überführung gebaut. Das alte Viadukt - ab 1845 errichtet und 1935 noch einmal erweitert - war in einem schlechten Zustand. Drei Bahnstrecken verlaufen über die Brücke: zwischen Homburg und Ludwigshafen, zwischen Kaiserslautern und Pirmasens und zwischen Kaiserslautern und Lauterecken-Grumbach im Kreis Kusel.
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Und auch unter der Brücke hat sich auf der Baustelle einiges getan: Die Straße wurde nach Angaben der Stadt deutlich verbreitert, zudem gibt es Gehwege und auf beiden Seiten einen Radweg. Außerdem wurde "der Knotenpunkt Karcherstraße sowie der Anschluss an die Zollamtstraße umfassend ausgebaut", teilt die Stadt mit. Hinzu werde noch eine Ampel kommen - auch für Fußgänger und Radfahrer.
Ein Jahr lang wird Straße in Kaiserslautern ausgebaut
„Wir sind froh und erleichtert, wieder Fahrzeuge unter der Brücke zu sehen. Wir nähern uns nun wirklich langsam dem Ende einer extrem langwierigen Baumaßnahme“, sagt der Kaiserslauterer Baudezernent Manuel Steinbrenner (Grüne). Einseitig kann man unter der Brücke in Fahrtrichtung Zollamtstraße/Karcherstraße wieder fahren. Aber es steht noch eine größere Baumaßnahme bevor: der weitere Ausbau der Trippstadter Straße von der Katharinenstraße bis zur Logenstraße.
In einem ersten Schritt wird laut Stadt der Hang zur Bahn hin gerodet und mit einer Mauer abgestützt. Voraussichtlich neun Bäume müssten dafür entfernt werden. Sie werden nachgepflanzt, so die Stadtverwaltung. In Kürze soll zudem der Ausbau der Straße ausgeschrieben werden. „Hier ist mit einer Bauzeit von rund einem Jahr zu rechnen, wofür wir alle Verkehrsteilnehmer nochmals und hoffentlich ein letztes Mal um Geduld bitten“, so Baudezernent Steinbrenner.