Alte Sonnencreme könnte gefährliche Stoffe beinhalten, warnt zum Beispiel die Verbraucherzentrale.

Forschung

Warum Sonnencreme aus dem letzten Jahr krebserregend sein kann

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Joachim Wulkop
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Unter Umständen ist alte Sonnencreme krebserregend, haben Forschende herausgefunden. Es kommt dabei ganz auf die Inhaltsstoffe an. Ein Stoff sticht besonders heraus.

Wenn Sonnencreme zu alt ist, dann kann sie tatsächlich krebserregend sein. Das konnten Forschende aus Frankreich und den USA herausfinden, die Sonnencremes ein Jahr lang haben altern lassen.

In Cremes, in denen sich der UV-Filter "Octocrylen" befand, konnten sie nach längerer Zeit den Stoff Benzophenon nachweisen, der von der Internationalen Agentur für Krebsforschung als möglicherweise krebserregend eingestuft wírd.

Besteht wirklich eine Gefahr?

Doch die Beurteilungen gehen hier auseinander. Während die Stiftung Warentest solche Sonnencremes weiterhin als unbedenklich einstuft, ruft die Verbraucherzentrale dazu auf, die Cremes nicht mehr zu verwenden.

Viele Hersteller haben Octorcrylen als UV-Filter inzwischen verbannt - aber nicht alle. Wird er in der Sonnencreme verwendet, dann muss er auch unter den Inhaltsstoffen - den INGREDIENTS - aufgeführt werden.

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Wozu braucht es überhaupt einen UV-Filter?

Damit Sonnencremes überhaupt gegen die schädliche UV-Strahlung wirken, brauchen sie Filter. Das können chemische, organische Filter sein, oder mineralische Filter, die physikalisch wirken.

Die chemischen Filter wandeln, vereinfacht gesagt, die UV-Strahlung in Wärme um, um unsere Haut zu schützen. Die mineralischen Filter wirken eher wie Reflektoren und sorgen so dafür, dass die UV-Strahlen nicht in die Haut eindringen.

Wie finde ich heraus, ob meine Sonnencreme betroffen ist?

Wird Octocrylen auf der Verpackung genannt, empfehlen die Experten, die Sonnencreme aus dem Vorjahr nicht mehr zu verwenden, weil hier die Gefahr besteht, dass sich Benzophenon gebildet hat.

Übrigens: Betroffen sind nicht nur Sonnencremes, sondern auch zum Beispiel Tagescremes, die einen Lichtschutzfaktor aufweisen.

Wie viel Sonnencreme muss ich überhaupt verwenden?

Bei Sonnencreme gilt: Viel hilft viel. Wer daran spart, reduziert auch den Lichtschutzfaktor, sagt das Bundesamt für Strahlenschutz. Es empfiehlt für einen durchschnittlichen Erwachsenen die Menge von etwa vier gehäuften Esslöffeln Sonnencreme. Heißt: Eine 200ml-Flasche sollte nach fünfmaligem Eincremen leer sein.

Wer Lichtschutzfaktor 50 verwendet, kann mit der richtigen Anwendung der Sonnencreme 50 mal so lange in der Sonne sein, wie ohne Creme. Um diese Wirkung zu erhalten, empfehlen die Experten auch regelmäßiges Nachcremen, vor allem nach dem Baden.

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