das ehemalige Kurfürstliche Palais in Trier

Tag des offenen Denkmals

Alte und neuere Denkmäler in RLP öffnen für Neugierige

Stand

Vom ehemaligen Kurfürstlichen Palais in Trier bis zum Industriedenkmal Sayner Hütte: Der Tag des offenen Denkmals in Rheinland-Pfalz bietet am Sonntag spannende Einblicke in die Geschichte.

"Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte" ist das Motto des diesjährigen Tags des offenen Denkmals am Sonntag. Allein in Rheinland-Pfalz finden an über 300 Baudenkmälern Sonderführungen und andere Aktionen statt. Hier eine Auswahl der Sehenswürdigkeiten, die besucht werden können:

Speyer
Rheinhessen und Nahe-Region
Trier und Eifel
Pfalz
Koblenz/Westerwald

Bundesweit eröffnet wird der Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr am Sonntag um 11 Uhr in Speyer. Aus diesem Anlass wird in der Stadt ein buntes Bühnenprogramm mit Musik und Podiumsgesprächen geboten. Elf Denkmäler zeigen sich am Sonntag von einer wenig bekannten Seite: Besichtigt werden kann beispielsweise der sonst nicht zugängliche Altpörtel, der einzig erhaltene Turm von ursprünglich 68 Mauer- und Tortürmen. Auf einer Schaubaustelle der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in der Evangelischen Dreifaltigkeitskirche kann man sich über die Restaurierung der Deckengemälde und des Orgelprospekts informieren. Auch hier kommen die Besucher in Bereiche, die sonst verschlossen sind.

Rheinhessen und Nahe-Region: In Ingelheim hat das 1850 erbaute Fischerhaus in der Schubertstraße 5 geöffnet. Der Jüdische Friedhof bietet um 15:30 Uhr eine Führung an. Freier Eintritt heißt es in Worms unter anderem im Museum der Stadt im Andreasstift. Hier ist auch eine Sonderausstellung zu Karl Schmoll von Eisenwerths Nibelungenzyklus zu sehen.

Die Villa Otrang in Fließem bei Bitburg ist eine der größten und am besten erhaltenen römischen Villenanlagen nördlich der Alpen.
Rheinland-Pfalz und die Römer: Ihnen verdankt das Bundesland zahlreiche historische Denkmäler. Die Villa Otrang in Fließem bei Bitburg ist eine der größten und am besten erhaltenen römischen Villenanlagen nördlich der Alpen. Um 11 Uhr gibt es eine Expertenführung, um 15 Uhr eine Familienführung. Interessierte können dabei mehr über den Alltag auf einem römischen Landgut erfahren. Bild in Detailansicht öffnen
Die Kaiserthermen in Trier
Gleich mehrere römische Monumente hat Trier zu bieten. Die im Bild gezeigten Kaiserthermen zählen seit 1986 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Am Tag des offenen Denkmals gibt es Führungen in die Wohnbebauung unter den Kaiserthermen - ein Bereich, der sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Bild in Detailansicht öffnen
Das ehemalige NATO-Sonderwaffenlager in Fischbach bei Dahn
Wer einen Hauch von Kaltem Krieg spüren will, kann das ehemalige Hochsicherheitslager im Innenbereich des früheren US-Army-Depots Fischbach bei Dahn in der Südpfalz besichtigen. Errichtet wurde es Ende der 1970er-Jahre zur Lagerung von Atomsprengköpfen. Am Sonntag gibt es um 10:30 Uhr eine erste Führung durch den Museumsbunker, bei der auch Kinder auf ihre Kosten kommen: Die Gästeführer führen im Anschluss eine kleine Spielszene auf. Bild in Detailansicht öffnen
St. Johannis in Mainz
Auch die 2.000 Jahre alte Bischofskirche St. Johannis in Mainz kann am Sonntag besichtigt werden. Als besonderes Angebot gibt es mehrere Kostümführungen: Darstellerinnen und Darsteller erzählen in historischen Gewändern von der wechselvollen Geschichte des Gebäudes. Bedeutende Bischöfe und Erzbischöfe wie Bonifatius, Rabanus Maurus, Willigis und Erkanbald hinterließen hier ihre Spuren. Außerdem war die Kirche Krönungsort zweier deutscher Könige. Bild in Detailansicht öffnen
Immer wieder ein Anziehungspunkt beim Tag des offenen Denkmals: die Sayner Hütte.
Es müssen aber nicht immer alte Gemäuer sein. Das Industriedenkmal Sayner Hütte mit seiner schönen Stahlkonstruktion ist immer wieder ein Anziehungspunkt beim Tag des offenen Denkmals. Geöffnet ist es von 10 bis 18 Uhr. Parallel dazu findet das "Mückenfest" statt. Bild in Detailansicht öffnen
Die Klosterruine Disibodenberg
In der Klosterruine Disibodenberg bei Odernheim am Glan (Kreis Bad Kreuznach) wird am Sonntag ein buntes Familienprogramm angeboten. Kinder und Eltern können sich darin versuchen, wie im Mittelalter mit Feder und Tinte auf Pergamentpapier zu schreiben. Außerdem dürfen Kinder mittelalterliche Nonnen- und Mönchsgewandungen anprobieren. Übrigens: Das Kloster diente der berühmten Nonne Hildegard von Bingen 40 Jahre lang als Wohnort (1112 - 52). Bild in Detailansicht öffnen
Das ehemalige Kurfürstliche Palais in Trier
Das Kurfürstliche Palais in Trier zählt zu den bedeutendsten Rokoko-Bauten Deutschlands. Errichtet wurde es im 17. Jahrhundert auf den Überresten einer römischen Palastaula. Am Sonntag können Besucherinnen und Besucher ab 10 Uhr das prachtvolle Innere des Palais mit seinen kunstvollen Fresken und Stuckdecken besichtigen, unter anderem den barocken Thronsaal. Bild in Detailansicht öffnen
Dom Speyer, Ostseite
Die Ostseite des Speyerer Doms gilt als seine Schokoladenseite. Doch wegen Sanierungsarbeiten wird der Blick auf mittlere Sicht verstellt sein. Anfang September wurden die ersten Teile für ein Gerüst geliefert, das für die nächsten sechs Jahre stehen bleiben soll. Wer nicht nur einen Blick in das Innere des Doms werfen möchte, sondern auch die Ostseite noch einmal sehen will, bevor sie vollständig hinter einem Gerüst verschwindet, der hat am Sonntag die Gelegenheit dazu. Bild in Detailansicht öffnen
Stiftskirche St. Martin und St. Severus in Münstermaifeld
Die ehemalige Stiftskirche in Münstermaifeld hat ein gotisches Kirchenschiff aus dem 13. - 15. Jahrhundert mit reicher Innenaustattung. Etwas Besonderes ist die Stumm-Orgel, die nicht etwa keine Töne spielt, sondern vom Orgelbaumeister Johann Michael Stumm (1683-1747) erbaut wurde. Doch inwieweit besteht die Orgel noch aus Originalteilen? Dazu gibt es am Sonntag ab 14 Uhr spezielle Führungen mit einem Orgelbaumeister. Bild in Detailansicht öffnen

In Mainz hat der Alte Dom Sankt Johannis eine besondere Art der Besichtigung zu bieten: Bei einer Kostümführung tritt statt einem gewöhnlichen Gästeführer unter anderem Bertulf aus dem 6. Jahrhundert auf und erzählt von seiner Taufe. Ein gewisser Diakon Godehard weiß von der Krönung Konrads II. zu berichten. Im Haus Heilig Geist kann außerdem die Burg Schlaraffia Moguntia besichtigt werden. Im Rathaus mit seiner markanten Natursteinfassade aus norwegischem Marmor laufen derzeit die Renovierungsarbeiten, deshalb bietet das mit der Sanierung beauftragte Architekturbüro Baustellen-Führungen an.

Alter Binger Rheinkran
Der alte Binger Rheinkran wurde 1895 stillgelegt.

In Bingen stehen ebenfalls viele Denkmäler offen, darunter der alte Binger Rheinkran von 1487, der ein halbes Jahrtausend in Betrieb war, außerdem das Ruppertsberger Gewölbe und die Villa Sachsen, die seit 1994 als buddhistisches Zentrum und kultureller Veranstaltungsort dient.

Trier und Eifel: In der Römerstadt Trier sind nicht nur die klassischen UNESCO-Weltkulturerbestätte wie das Amphitheater, die Kaiserthermen, die Porta Nigra und der Trierer Dom zu besichtigen, sondern auch weniger bekannte Bauten wie die Bastion in der Südallee, das Haus Franziskus oder das Nutzwasserwerk in Olewig. 

Porta Nigra in Trier
Ein Welterbescout bietet am Sonntag eine Kurzführung durch die Porta Nigra an.

In Wittlich öffnet am Sonntag die Alte Synagoge ihre Türen. Zugänglich ist auch ein besonderes Türmchen: Das Wittlicher HisTörchen, Restbestandteil der Stadtbefestigung aus dem 13. Jahrhundert.

Im Jahr 1228 wurde die Walholzkirche in Morbach im Kreis Bernkastel-Wittlich erstmals urkundlich erwähnt. Das in die Jahre gekommene Gotteshaus wird seit 1990 vom Förderkreis Walholzkirche vor dem endgültigen Verfall bewahrt. Am Sonntag wird um 10:30 Uhr zunächst ein Gottesdienst abgehalten, anschließend hält der Leiter des Amtes für kirchliche Denkmalpflege des Bistums Trier, Georg Breitner, einen Vortrag über die aktuelle Renovierung der Walholzkirche.

Pfalz: Eine Bunkerführung macht Hunger: In Ludwigshafen startet um 11 Uhr eine Führung durch den Valentin-Bauer-Bunker, ein Mahnmal aus dem Zweiten Weltkrieg. Außerdem gibt es Suppe aus einer historischen Feldküche. Informationen zu Bauhausarchitekt Otto Bartning und seinem Kirchbauprogramm gibt es in der Melanchthon-Kirche, Ludwigshafens Notkirche, die 1949 erbaut wurde.

In Rheinzabern gewährt ein typischer Bauernhof der 1930er-Jahre in der Rappengasse einen Einblick in das bäuerliche Leben vergangener Jahrzehnte. Im Innenbereich sind Kleidung, Kücheneinrichtung und Küchengeräte zu sehen, im Außenbereich landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, die früher zum Einsatz kamen.

Burg Hohenecken in Kaiserslautern
Auf dem 376 Meter hohen Schlossberg liegt die Burg Hohenecken.

Die Burg Hohenecken in Kaiserslautern hat von 12 bis 17 Uhr geöffnet, hier kann man sich unter anderem über das Ziegen-Beweidungsprojekt und die Arbeiten zur Felssicherung informieren. Im historischen Rathaus ist am Sonntag der Ratssaal für die Öffentlichkeit zugänglich.

In Koblenz lädt der Förderkreis Pfarrer-Kraus-Anlagen zur Begehung des Bibelgartens ein. 60 Bildstöcke, Grotten und Kapellen erzählen die Lebens- und Leidensgeschichte Jesu, eingebunden in eine naturnahe Gartengestaltung. Eisenbahnfreunde sind im DB Museum Koblenz richtig, das im ehemaligen Güterwagenausbesserungswerk im Stadtteil Lützel untergebracht ist.

In Bendorf können Besucher neben dem berühmten Industriedenkmal Sayner Hütte auch die Sayner Abtei aus dem 12. Jahrhundert erleben. Die ehemalige Synagoge in Niederzissen öffnet ebenfalls ihre Türen für Interessierte. In Lahnstein sind der Pulver- und der Hexenturm für Besucher geöffnet.

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