Zuletzt vor über 50.000 Jahren zu sehen

Der "grüne Komet" kommt - wann und wo wir ihn in RLP sehen

Stand

Ende Januar, Anfang Februar wird der "grüne Komet" - auch bekannt als C2022 E3 ZTF - vielleicht sogar mit dem bloßen Auge erkennbar sein, wenn das Wetter mitspielt.

Der "grüne Komet" war zuletzt vor über 50.000 Jahren von der Erde aus sichtbar. Mit etwas Glück können wir dieses für uns einmalige Ereignis zurzeit am Sternenhimmel bewundern.

☄️Wann sehe ich den Kometen am besten?

Die besten Chancen auf den Kometen gibt's in der letzten Januar-Woche und in den ersten Tagen im Februar. Am besten sieht man ihn dann ab 22 Uhr.

Ab Februar gibt es dann aber ein Problem: der Vollmond. "Er kommt mit seinem Licht in die Quere und überstrahlt den lichtschwachen Kometen", erklärt Uwe Gradwohl von SWR Wissen.

Zweibrücken

Dunkle Orte eignen sich besonders gut So lässt sich der "grüne Komet" über dem Westen der Pfalz beobachten

Vor 50.000 Jahren war er von der Erde aus zuletzt zu sehen. Jetzt kann man den "grünen Kometen" wieder bestaunen - natürlich auch in der Westpfalz.

Am Vormittag SWR4 Rheinland-Pfalz

☄️Von wo kann ich den Kometen am besten sehen?

"Am besten aus richtig nachtdunklen Gebieten", sagt Uwe Gradwohl. In Rheinland-Pfalz ist das zum Beispiel im Pfälzerwald, im Hunsrück und in der Eifel der Fall - überall dort, wo es kaum Siedlungen gibt, die für Lichtverschmutzung sorgen. Gute Spots zum Sternen- und Komet-Gucken sind der Donnersberg in der Nordpfalz, der Hohe List in der Vulkaneifel, der Schmalenberg bei Kaiserslautern oder die Burgruine Lindelbrunn im Pfälzerwald.

☄️Wo am Himmel sehe ich den Komenten am besten?

Der Blick muss in Richtung Norden sein. Dort muss man zwei Sternbilder suchen. Das eine ist der große Wagen, den kennen sicher viele. Das andere ist Kassiopeia. "Es wird auch das Himmels-W genannt, weil fünf Sterne sehr auffällig wie der Buchstabe W am Himmel angeordnet sind", erklärt Uwe Gradwohl von SWR Wissen. Zwischen diesen beiden Sternbildern kann man den Kometen entdecken: "Dort muss man nach einem etwas verwaschen ausschauenden Stern gucken – das ist der Komet!"

Zwischen den Sternbildern Großer Wagen und Kassiopeia kann man den "grünen Kometen" entdecken

☄️Wie sieht der Komet am Himmel aus?

"Er wirkt wie ein verwaschenes Sternfleckchen am Himmel", beschreibt Uwe Gradwohl den Kometen. Es ist nämlich schwierig, den Kometen von anderen Sternen zu unterscheiden. "Es ist nicht so, dass einem da ein Riesenschweif, farbenprächtig ins Auge springt." Deshalb kann es helfen, mit einem Fernglas nach dem Kometen Ausschau zu halten.

Die Fotos, die man von dem Kometen kennt, sind mit einer Langzeitbelichtung der Kamera gemacht. "Da kann das menschliche Auge nicht mithalten", sagt Gradwohl.

☄️Wie soll das Wetter werden? Kann ich den Kometen überhaupt sehen?

Das Wetter könnte dem Kometen-Schauen leider einen Strich durch die Rechnung machen. In den kommenden Tagen (Stand 24. Januar) soll es ziemlich bewölkt sein, sodass nachts kein oder kaum ein klaren Sternenhimmel zu sehen sein wird.

So wird das Wetter bei Ihnen zuhause:

☄️Warum hat der Komet so einen komischen Namen?

Der "grüne Komet" heißt offiziell C2022 E3 ZTF. Uwe Gradwohl von SWR Wissen hat das entschlüsselt: "Die 2022 benennt das Entdeckungsjahr. Das C vornedran steht für den Kometentyp. Danach folgt ein Buchstabe, der den Halbmonat bezeichnet, in dem der Komet entdeckt wurde. Die beiden Hälften des Januar sind die Halbmonate A und B, die des Februars C und D. Und das E in C2022 E3 bedeutet also, dass der Komet der dritte war, der in der ersten Märzhälfte entdeckt wurde. Das Kürzel ZTF am Schluss ist das Namenskürzel für ein Teleskop in den USA, das den Himmel ständig automatisiert durchmustert und neben vielen anderen auch diesen Kometen gefunden hat."

Zeit und Raum Woher weiß man, ob ein Stern, den wir nachts sehen, noch existiert?

Sterne hören auf zu leuchten, wenn sie nicht mehr existieren. Der Stern Beteigeuze ist ein interessantes Beispiel. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.

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SWR