In zwei Produkten hat das LUA zu hohe Dosierungen von Arzneiwirkstoffen gefunden, welche in Deutschland zum Teil nicht mehr zugelassen sind. Die Wirkstoffe seien zudem nicht auf den Packungen deklariert gewesen.
Das Potenzmittel "Bio Herbs Coffee" könne demnach tödliche Nebenwirkungen haben. Es wird nach LUA-Angaben als rein pflanzliches "harmlos wirkendes Kaffeepulver" verkauft, welches die sexuelle Lust steigern soll. Es enthalte aber den Wirkstoff Tadalafil und sei damit ein nicht zugelassenes Medikament.
"Bio Herbs Coffee" kann bei Herzproblemen tödlich sein
Der Stoff ist laut LUA zwar im Medikament Cialis zugelassen, könne aber selbst bei korrektem Gebrach der Arznei Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Gesichtsrötung ("Flush") oder Hitzegefühl auslösen. Im "Bio Herbs Coffee" habe man verglichen mit Cialis eine um ein Vielfaches höhere Dosis des Wirkstoffes gefunden. Gerade Menschen mit Herzproblemen laufen laut LUA dadurch Gefahr, eine für sie tödliche Menge des Wirkstoffes Tadalafil zu sich zu nehmen.
Abnehmkapseln: Krank statt schlank
Zwar nicht tödlich aber immer noch gefährlich ist laut LUA das Schlankheitsmittel "AB Slim". Tests der Behörde haben ergeben, dass diese Schlankheitskapsel die Wirkstoffe Sibutramin und Phenolphthalein enthielten: Sibutramin wirkt appetithemmend und Phenolphthalein abführend.
Beide können laut LUA allerdings starke Nebenwirkungen haben und sind daher beide hierzulande auch nicht mehr auf dem Markt. Sibutramin kann den Blutdruck stark erhöhen und Herzerkrankungen hervorrufen. Zudem drohen gefährliche Wechselwirkungen, wenn gleichzeitig auch Psychopharmaka genommen werden - auch Todesfälle sind bekannt. Der abführende Wirkstoff Phenolphthalein steht nach LUA-Angaben unter Verdacht, krebserregend zu sein.
Bei beiden Mitteln gab es laut LUA keine Angaben auf der Packung, dass diese gefährlichen Wirkstoffe enthalten seien. Zudem sei der Handel mit illegalen Potenz- und Schlankheitsmitteln eine Straftat. Verbraucher können auf der Seite der Behörde eine Liste mit all den Produkten aufrufen, in denen in den letzten Jahren gefährliche Wirkstoffe nachgewiesen wurden.