Bei hochsommerlichen Temperaturen, wie in diesen Tagen, zieht es Jung und Alt ins Schwimmbad. Aber die Lage ist nicht einfach. Es gibt nicht mehr so viele Schwimmbäder in Rheinland-Pfalz.
Nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern in ganz Deutschland schlagen die Schwimmbäder schon lange Alarm - wegen fehlender Finanzen, aber auch wegen Personalmangels und technischer Defizite.
Bäderallianz legte Forderungskatalog vor
Am Montag tagte zu diesem Thema in Berlin die Deutsche Bäderallianz, ein Zusammenschluss von Verbänden aus dem Sport- und Berufsbereich. Die Gruppierung legte einen Katalog mit Forderungen vor - etwa nach angemessener Vergütung für Mitarbeiter, verstärkter Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse und einer besseren Finanzierung der Bäder samt Aufhebung des Sanierungsstaus.
Bädersituation in Rheinland-Pfalz unterschiedlich
Sanierungsbedarf gibt es in Rheinland-Pfalz genug. In manchen Regionen können sich die Verantwortlichen gar kein Bad mehr leisten - in anderen Gebieten wird fast um jeden Preis saniert.
In Wittlich zum Beispiel wird das Vitelliusbad gerade vollkommen neu gebaut. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren. 32 Millionen soll es kosten, statt ursprünglich statt 19 Millionen Euro. Die Stadt will sich das trotzdem leisten, weil es wichtig sei, so Bürgermeister Joachim Rodenkirch (CDU).
In Mühlheim-Kärlich beispielsweise liegt das Taurisbad brach. Bürgermeister Gerd Harner (FWG) sagte, das Bad habe geschlossen werden müssen, weil kein Geld mehr da gewesen sei. Wann es eine Wiedereröffnung geben könne, sei unklar.
In Mainz dagegen wird bereits das Taubertsbergbad saniert - dabei helfen die BioNTech-Steuermillionen. Günter Beck (Grüne), Sportdzernent der Stadt sagte, das Bad sei das Herzstück für jede Mainzerin und jeden Mainzer.
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